Der Mythos vom gesunden Gläschen
Der Glaube, dass ein tägliches Glas Rotwein gut fürs Herz sei, hält sich seit Jahrzehnten. Rotwein enthält tatsächlich Antioxidantien wie Resveratrol, denen gefäßschützende Effekte zugeschrieben werden. Doch neuere wissenschaftliche Bewertungen rücken dieses Bild zurecht: Die möglichen Vorteile werden durch die gesundheitlichen Risiken des Ethanolkonsums mehr als aufgewogen. Schon kleine Mengen Alkohol beeinflussen den Blutdruck, fördern Leberverfettung, erhöhen das Risiko für Brust- und Darmkrebs – und beeinträchtigen die Schlafqualität.
Kein sicheres Maß: Was die Forschung wirklich sagt
Frühere Studienergebnisse zum moderaten Alkoholkonsum gelten heute als überholt. Viele davon litten unter systematischen Fehlern – etwa durch die Einbeziehung ehemaliger Alkoholkranker in die abstinente Vergleichsgruppe. Die WHO, die Deutsche Gesellschaft für Ernährung und führende Public-Health-Institutionen betonen heute klar: Es gibt kein sicheres Konsumniveau. Jeder Tropfen zählt – negativ.
Deutschlands Realität: Millionen trinken riskant
Alkohol ist tief in der deutschen Alltagskultur verankert – mit spürbaren Folgen. Rund 6,7 Millionen Menschen in Deutschland konsumieren Alkohol in gesundheitlich riskanter Weise. Über 1,6 Millionen gelten als alkoholabhängig. Jährlich sterben etwa 74.000 Menschen an den direkten und indirekten Folgen von Alkoholkonsum – darunter auch durch Leberzirrhose, Krebs und alkoholbedingte Unfälle. Besonders besorgniserregend: Schon Jugendliche und junge Erwachsene konsumieren regelmäßig große Mengen – laut „Kenn dein Limit“ liegt der Jahresdurchschnitt bei 12- bis 17-Jährigen bei 3,6 Litern Reinalkohol, bei jungen Erwachsenen bei 9,7 Litern.
Bildquelle: „Kenn dein Limit“ – Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (2025)
Mehr Behandlungen im Osten und Norden
Die Auswertung zeigt deutliche regionale Unterschiede: Menschen im Norden und Osten Deutschlands waren zudem überproportional häufiger von einer Alkoholsucht betroffen, als im Rest der Republik. Der Bevölkerungsanteil mit diagnostizierter Alkoholabhängigkeit sei in Mecklenburg-Vorpommern mit 2,61 Prozent am höchsten gewesen. Der bundesdeutsche Durchschnitt lag bei 1,69 Prozent.
Auch in Sachsen (2,27 Prozent), Sachsen-Anhalt (2,21), Brandenburg (2,10) und Thüringen (2,09) lag der Anteil der Betroffenen vergleichsweise hoch. Darauf folgten die Stadtstaaten mit 2,02 Prozent (Berlin und Bremen) beziehungsweise 1,94 Prozent (Hamburg). Über dem Durchschnitt lagen zudem Schleswig-Holstein und Niedersachsen mit 1,87 beziehungsweise 1,76 Prozent.
Bildquelle: Tagesschau (2024)
Der Trick mit dem Rotwein: Antioxidantien ohne Nebenwirkungen
Warum wird Wein trotzdem so häufig positiv erwähnt? Es liegt an den enthaltenen sekundären Pflanzenstoffen, vor allem an Antioxidantien wie Polyphenolen. Diese können tatsächlich gefäßschützend wirken. Aber: Diese Stoffe lassen sich viel gezielter, konzentrierter und sicherer über hochwertige Nahrungsergänzungen aufnehmen – ganz ohne Ethanol und dessen toxische Wirkung auf Leber, Gehirn und Zellstoffwechsel.
Astaxanthin – das Antioxidans der nächsten Generation
Ein besonders starkes und gut erforschtes Antioxidans ist Astaxanthin. Es stammt aus der Mikroalge Haematococcus pluvialis und wirkt 10- bis 100-fach stärker als Vitamin E oder Beta-Carotin. Studien zeigen: Astaxanthin kann den oxidativen Stress im Körper senken, Zellschäden vorbeugen, die Regeneration fördern und sogar die Haut vor UV-Schäden schützen. Zudem wirkt es entzündungshemmend, unterstützt das Herz-Kreislauf-System und hat neuroprotektive Eigenschaften – ohne die gesundheitlichen Risiken eines alkoholischen Getränks.
Astaxanthin ist fettlöslich und sollte idealerweise zusammen mit einer Mahlzeit eingenommen werden. Bereits geringe Tagesdosen (4–12 mg) reichen aus, um von den Effekten zu profitieren. Wer auf Rotwein „wegen der Antioxidantien“ setzt, sollte überlegen, ob ein gezieltes und sicheres Nahrungsergänzungsmittel nicht die bessere Wahl ist.
Fazit: Der gesunde Weg führt nicht durchs Weinglas
Die Idee, dass moderater Alkoholkonsum gesundheitsförderlich sei, ist überholt. Wer etwas für sein Herz, seine Gefäße und seine Zellen tun möchte, setzt heute auf gezielte Mikronährstoffzufuhr – nicht auf Ethanol. Astaxanthin bietet all das, was dem Rotwein positiv zugeschrieben wurde, aber in reiner, konzentrierter und nebenwirkungsfreier Form. Ein bewusster Umgang mit Alkohol – oder der vollständige Verzicht – ist kein Verlust, sondern ein Gewinn für Körper, Geist und Lebensqualität.
Literaturhinweise
- Tagesschau. (2023). Alkoholverzicht – gute Vorsätze, wenig Wirkung. https://www.tagesschau.de/wissen/gesundheit/alkohol-verzicht-vorsaetze-gesundheitsrisiken-100.html
- Tagesschau. (2022). Wissenschaft: Kein sicheres Maß beim Alkohol. https://www.tagesschau.de/wissen/gesundheit/alkohol-gesundheit-100.html
- Weltgesundheitsorganisation (WHO). (2023). No level of alcohol consumption is safe for our health. https://www.who.int/news/item/04-01-2023-no-level-of-alcohol-consumption-is-safe-for-our-health
- Bundesministerium für Gesundheit. (o. D.). Alkohol – eine gesellschaftlich akzeptierte Droge. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/a/alkohol.html
- Kenn dein Limit. (o. D.). Alkoholkonsum in Deutschland. https://www.kenn-dein-limit.de/alkoholkonsum/alkoholkonsum-in-deutschland/
- WebMD. (o. D.). Health Benefits of Astaxanthin. https://www.webmd.com/diet/health-benefits-astaxanthin
- Health.com. (2023). Astaxanthin: What You Need to Know. https://www.health.com/astaxanthin-benefits-8613082
- RXList. (o. D.). Astaxanthin – Uses, Side Effects, and More. https://www.rxlist.com/supplements/astaxanthin.htm
- Wikipedia. (o. D.). Astaxanthin. https://de.wikipedia.org/wiki/Astaxanthin