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Aminosäuren – Funktion, Wirkung & Bedeutung für die Gesundheit

Entdecke, wie Aminosäuren Deinen Körper stärken: von Muskelaufbau bis Immunsystem. Alles zu Funktion, Wirkung und beste Lebensmittelquellen.

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Aminosäuren: Funktion, Wirkung & Bedeutung für die Gesundheit

Aminosäuren sind mehr als nur Bausteine von Eiweißen. Sie sind die Grundlage für Muskelaufbau, Regeneration, Energie und ein starkes Immunsystem. Ob für Sportler, Gesundheitsbewusste oder Menschen mit besonderen Ernährungsbedürfnissen: Wer versteht, wie Aminosäuren wirken und welche Quellen die besten sind, kann seine Ernährung gezielt optimieren und dadurch langfristig Leistungsfähigkeit, Wohlbefinden und Vitalität steigern.

Was sind Aminosäuren? 

Aminosäuren sind winzige, aber lebenswichtige Bausteine, aus denen unser Körper Eiweiße (Proteine) herstellt. Man kann sie sich wie einzelne Perlen vorstellen, die auf einer Kette aneinandergereiht werden. Die Reihenfolge und Art dieser Perlen bestimmen, welche Art von „Kette“ – also Protein – entsteht und welche Aufgaben es im Körper übernimmt. Es gibt zwei große Gruppen von Aminosäuren:

  1. Proteinogene Aminosäuren: Das sind die 20 Standard-Aminosäuren, die der Körper nutzt, um Proteine aufzubauen.
  2. Nicht-proteinogene Aminosäuren: Sie werden zwar nicht direkt in Proteine eingebaut, sind aber dennoch sehr wichtig. Einige wirken als Vorstufen für Hormone, andere für Botenstoffe im Nervensystem.

Essentielle & nicht-essentielle Aminosäuren: Der Unterschied

Unser Körper benötigt 20 proteinogene Aminosäuren, um Proteine aufzubauen. Diese sind notwendig für Muskeln, Organe, Hormone, Enzyme und viele andere lebenswichtige Strukturen und Prozesse. Der Unterschied zwischen essentiellen und nicht-essentiellen Aminosäuren hängt davon ab, ob der Körper sie selbst herstellen kann oder nicht.

Essentielle Aminosäuren

„Essentiell” bedeutet, dass der Körper sie nicht selbst herstellen kann oder dies nur in unzureichender Menge tut. Sie müssen daher vollständig über die Nahrung aufgenommen werden:

  • Leucin: Besonders wichtig für den Muskelaufbau und den Start der Proteinsynthese. Kommt reichlich in Fleisch, Fisch, Eiern, Milchprodukten und Hülsenfrüchten vor.
  • Isoleucin: Unterstützt Muskelstoffwechsel, Energiebereitstellung und Blutbildung.
  • Valin: Hilft bei Muskelregeneration und Energieversorgung, besonders während körperlicher Belastung.

Leucin, Isoleucin und Valin werden zusammen als BCAAs (Branched-Chain Amino Acids) bezeichnet und sind im Sportbereich sehr bekannt.

  • Lysin: Wichtig für die Bildung von Kollagen (für Bindegewebe, Haut, Knochen) und die Aufnahme von Calcium.
  • Methionin: Beteiligt an Entgiftungsprozessen und ein wichtiger Schwefelspender für andere Aminosäuren wie Cystein.
  • Phenylalanin: Vorstufe für Tyrosin, aus dem wichtige Hormone wie Dopamin, Adrenalin und Schilddrüsenhormone entstehen.
  • Threonin: Spielt eine Rolle bei der Bildung von Kollagen, Elastin und dem Immunsystem.
  • Tryptophan: Wird im Körper zu Serotonin und Melatonin (Schlaf-Wach-Rhythmus) umgewandelt.
  • Histidin: Wichtig für die Bildung von Histamin (Immunsystem, Magensäureproduktion, Neurotransmitter) und Bestandteil des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin.

Nicht-essentielle Aminosäuren

„Nicht-essentiell” bedeutet, dass der Körper sie aus anderen Aminosäuren oder Stoffwechselprodukten herstellen kann. Die Aminosäuren müssen also nicht zwingend über die Nahrung aufgenommen werden. Trotzdem sind sie für Gesundheit und Leistungsfähigkeit genauso wichtig. 

  • Alanin: Beteiligt am Energiestoffwechsel und hilft, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
  • Asparagin: Unterstützt den Harnstoffzyklus und den Energiehaushalt.
  • Glutamat: Einer der wichtigsten Neurotransmitter im Gehirn, spielt eine zentrale Rolle in der Signalübertragung.
  • Serin: Wichtig für Zellmembranen, den Fettstoffwechsel und das Immunsystem.

Hauptfunktionen von Aminosäuren im Körper

1. Muskelaufbau und Regeneration

BCAAs wie Leucin, Isoleucin und Valin spielen eine zentrale Rolle bei der Muskelproteinsynthese. Besonders nach dem Training fördern sie die Regeneration und können den Abbau von Muskelmasse wirksam reduzieren.

2. Unterstützung des Immunsystems

Die Aminosäure Glutamin dient als wichtige Energiequelle für Immunzellen und unterstützt so deren Funktion. Darüber hinaus fördern Aminosäuren die Bildung von Antikörpern und tragen damit maßgeblich zur Stärkung der körpereigenen Abwehr bei.

3. Hormon- und Neurotransmitterproduktion

Tryptophan wird im Körper zu Serotonin umgewandelt, das Stimmung und Schlaf reguliert. Tyrosin ist die Vorstufe von Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin, die für Motivation oder Stressreaktion entscheidend sind. Arginin wiederum unterstützt die Bildung von Stickstoffmonoxid, das die Blutgefäße erweitert und die Durchblutung verbessert.

4. Energieversorgung und Stoffwechsel

Bei längerem Fasten oder intensiver körperlicher Belastung können Aminosäuren als Energiequelle dienen. Sie unterstützen zudem die Glukoneogenese, also die körpereigene Neubildung von Glukose, um den Energiebedarf zu decken.

Aminosäuren in Lebensmitteln: Natürliche Quellen

Für eine optimale Versorgung empfiehlt sich eine proteinreiche Ernährung aus vielfältigen Quellen. Die Tabelle zeigt sowohl tierische als auch pflanzliche Eiweißquellen, ihre wichtigsten Aminosäuren und zusätzliche gesundheitliche Vorteile. 

Lebensmittel
Beispiele
Haupt-Aminosäuren
Besondere Vorteile
Tierisch – Fleisch
Rind, Huhn, Pute
Leucin, Isoleucin, Valin (BCAAs)
Vollständiges Aminosäureprofil, hoher Proteinanteil
Tierisch – Fisch
Lachs, Thunfisch, Makrele
BCAAs, Lysin, Methionin
Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D
Tierisch – Eier
Hühnereier
Alle essentiellen Aminosäuren
Sehr hohe biologische Wertigkeit
Tierisch – Milchprodukte
Quark, Joghurt, Käse
Lysin, Threonin
Calcium, leicht verdaulich
Pflanzlich –HülsenfrüchteBallaststoffe, Eisen Linsen, Kichererbsen, Bohnen
Lysin, Arginin
Pflanzlich – Nüsse & Samen
Mandeln, Walnüsse, Chia
Arginin, Tryptophan
Gesunde Fette, Mineralstoffe
Pflanzlich – Pseudogetreide
Quinoa, Amaranth
Alle essentiellen Aminosäuren
Glutenfrei, komplexe Kohlenhydrate
Pflanzlich – Sojaprodukte
Tofu, Tempeh
Vollständiges Profil
Hoher Eiweißgehalt, vegan
Kombinationen
Vollkorn + Hülsenfrüchte
Ergänzende Aminosäuren
Pflanzlich vollständig

Wer abwechslungsreich isst, kann seinen Bedarf an Aminosäuren problemlos decken – egal, ob er tierische oder rein pflanzliche Lebensmittel zu sich nimmt. Insbesondere die Kombination verschiedener pflanzlicher Eiweißquellen sorgt für ein vollständiges und ausgewogenes Aminosäureprofil.

Aminosäuren als Nahrungsergänzung: Sinnvoll oder nicht?

Aminosäuren sind nicht nur in Lebensmitteln enthalten, sondern sind auch als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich, meist in Pulver-, Kapsel- oder Flüssigform. Ob eine Supplementierung sinnvoll ist, hängt stark von den individuellen Zielen, der Ernährung und der gesundheitlichen Situation ab. Wann Aminosäuren-Supplemente hilfreich sein können:

  • Erhöhter Proteinbedarf bei Sport und Muskelaufbau: Leistungssportler oder Menschen mit intensivem Krafttraining haben oft einen höheren Eiweißbedarf. Hier können bestimmte Aminosäuren helfen, die Proteinsynthese anzuregen.
  • Regeneration nach Krankheit oder Verletzung: In Phasen, in denen der Körper viel Energie für Heilung und Gewebereparatur benötigt, kann eine gezielte Zufuhr von Aminosäuren, z. B. Glutamin oder Arginin, die Erholung beschleunigen.
  • Einseitige Ernährung oder vegane Lebensweise: Wer sich pflanzlich ernährt, kann unter Umständen Schwierigkeiten haben, alle essentiellen Aminosäuren in ausreichender Menge aufzunehmen. In solchen Fällen kann eine Ergänzung helfen, Lücken zu schließen.

Aminosäuren für die Gesundheit: Mehr als nur Muskelaufbau

Aminosäuren werden oft in erster Linie mit Muskelwachstum und Sporternährung in Verbindung gebracht. Doch ihr Einfluss auf unsere Gesundheit geht weit darüber hinaus. Sie wirken auf viele Bereiche des Körpers:

1. Gesunder Schlaf und innere Ruhe: Tryptophan

Die essentielle Aminosäure Tryptophan ist die Vorstufe von Serotonin (Wohlfühlhormon) und Melatonin (Schlafhormon). Eine ausreichende Versorgung kann helfen die Stimmung zu stabilisieren, das Einschlafen zu erleichtern und den Schlaf-Wach-Rhytmus zu regulieren. 

2. Haut, Haare und Nägel: Cystein, Glycin, Prolin

Schöne Haut, kräftiges Haar und stabile Nägel hängen stark von der Eiweißstruktur Kollagen ab. Cystein stärkt die Keratinstruktur von Haaren und Nägeln. Glycin und Prolin sind die Hauptbestandteile von Kollagen und fördern die Elastizität und Festigkeit der Haut.

3. Herz-Kreislauf-Gesundheit: Arginin

Arginin ist eine semi-essentielle Aminosäure, die der Körper bei Bedarf auch selbst bilden kann. Sie ist entscheidend für die Bildung von Stickstoffmonoxid (NO), einem Molekül, das Blutgefäße eweitert, den Bludruck reguliert und die Durchblutung verbessert. Dies kann sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken.

4. Stress- und Entzündungsregulation

Bestimmte Aminosäuren spielen eine direkte Rolle bei der Entzündungshemmung und beim Stressmanagement. Glutamin stärkt das Immunsystem und schützt den Darm, insbesondere in Stressphasen. Glycin wirkt antioxidativ und entzündungshemmend und kann bei der Zellreparatur helfen. Taurin reguliert schließlich den Flüssigkeitshaushalt in den Zellen und schützt das Nervensystem.

Fazit: Aminosäuren für Energie, Gesundheit & Leistungsfähigkeit

Aminosäuren sind für nahezu alle Prozesse im Körper unverzichtbar – vom Muskelaufbau über die Hormon- und Neurotransmitterproduktion bis hin zur Immunabwehr. Eine abwechslungsreiche Ernährung mit hochwertigen Eiweißquellen deckt den Bedarf in der Regel zuverlässig. In besonderen Lebenssituationen können Supplemente jedoch eine gezielte Unterstützung bieten. Wer die Funktion und Wirkung der Aminosäuren kennt, kann seine Ernährung und seinen Lebensstil so gestalten, dass Körper optimal arbeitet: für mehr Energie, Gesundheit und Lebensqualität.


Literaturangaben:

Cleveland Clinic. (o. J.). Amino acids: Benefits, types & foods. Cleveland Clinic.

Ling, C., et al. (2023). Amino acids in cell growth and disease: Metabolic, cardiovascular, immune, and oncological aspects. Nature Communications.

Lopez, M. J. (2024). Amino acids. In StatPearls. StatPearls Publishing.

MedlinePlus. (o. J.). Amino acids. MedlinePlus Medical Encyclopedia.

Nature Education. (2014). An evolutionary perspective on amino acids. Nature Education.

Shimomura, Y., Yamamoto, Y., Bajotto, G., Sato, J., Murakami, T., Shimomura, N., Kobayashi, H., & Mawatari, K. (2018). Nutraceutical effects of branched-chain amino acids on skeletal muscle. Journal of Nutritional Biochemistry.

Verbraucherzentrale. (2025). Extraportion Aminosäuren – überflüssig im Freizeitsport. Verbraucherzentrale Bundesverband. 

Verywell Health. (2024). Amino acids: Definition, types, and benefits. Verywell Health.

Wu, G. (2010). Functional amino acids in growth, reproduction, and health. Advances in Nutrition.

Wu, G. (2013). Functional amino acids in nutrition and health. Amino Acids.


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