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Lactoferrin und das Metabolische Syndrom

Inhaltsverzeichnis

Die vielfältigen Funktionen von Lactoferrin bieten durch ihre komplexen Wirkmechanismen auch Lösungsansätze für Stoffwechselerkrankungen und deren Risikofaktoren.

Das metabolische Syndrom in seiner Definition ist eine Kombination verschiedener Risikofaktoren, die die Entstehung von schweren, chronischen Krankheiten begünstigen. Drei der fünf folgenden Faktoren müssen für die Diagnose des Metabolischen Syndroms zusammenkommen. Die Kriterien wurden 2005 von der International Diabetes Federation festgelegt [1]: 

  • zentrale Adipositas mit einem Taillenumfang > 80 Zentimeter (Frauen), bzw. > 94 Zentimeter (Männer)
  • Nüchtern-Blutzucker von über 100 mg/dl (>5,6 mmol/L) oder Diabetes mellitus Typ 2
  • Triglyceride von über 150 mg/dl (>1,7 mmol/L) nüchtern 
  • erniedrigtes HDL von unter 40 mg/dl (Frauen), bzw. unter 50 mg/dl (Männer)
  • erhöhte Blutdruckwerte von über 130 mmHg systolisch oder über 85 mmHg diastolisch

Interessanterweise hat Lactoferrin mit seinen multiplen Funktionen Einfluss auf einzelne Komponenten des Metabolischen Syndroms, wie etwa die Regulation des Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsels. So könnte Lactoferrin die Entwicklung einer Insulinresistenz und eines zu hohen Blutdruckes positiv beeinflussen. Außerdem wird auch der Einfluss auf das Wachstum von Adipozyten (Fettzellen), sowie von Entzündungsprozessen und auf andere endokrine Faktoren diskutiert [2].

Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass bovines Lactoferrin die Lipidperoxidation bei hohem Cholesterin-Spiegel reduzieren konnte, was den so entstandenen oxidativen Stress deutlich verringerte. Daneben wurde auch ein Rückgang des LDL- Cholesterins und des Gesamt- Cholesterins bei gleichzeitiger Zunahme des HDL- Cholesterins (,,gutes Cholesterin") beobachtet [3].

Der Einfluss von Lactoferrin auf den Fettstoffwechsel und speziell auf die Bildung von viszeralem Fett wurde in einer Studie mit übergewichtigen Männern und Frauen untersucht [4]. Die Ansammlung von viszeralem Fett ist einer der Risikofaktoren für das Metabolische Syndrom und begünstigt die Entstehung einer Insulinresistenz, verbunden mit hohen Blutzuckerwerten, hohem Blutdruck und Fettstoffwechselstörungen (Dyslipidämien).

In dieser doppelblinden, Placebo-kontrollierten Studie, bekamen die Teilnehmer mit bestehender Adipositas täglich 300 mg Lactoferrin über einen Zeitraum von acht Wochen verabreicht.

Nach dem genannten Zeitraum war eine signifikante Reduktion der viszeralen Fettmenge messbar.

Außerdem konnten die Teilnehmer ihr Körpergewicht, ihren Body Mass Index (BMI) und den Hüftumfang (hip circumference) deutlich reduzieren. 

Aufgrund der Erkenntnisse aus verschiedenen Tierstudien, wird als zugrunde liegender Wirkmechanismen vermutet, dass der Effekt auf der Fähigkeit von Lactoferrin, an Lipopolysaccharide zu binden, beruht [5]. Des Weiteren wurde der hemmende Effekt von Lactoferrin auf die Reifung von Fettzellen (Adipozyten) beschrieben [5, 6]. Hofmann et al. beschreiben, wie Lactoferrin den Fetttransport in die Zellen an viszeralen Fettzellen reguliert und so die postprandiale Fettaufnahme blockiert [7].

Die oben beschriebene Untersuchung von Ono et al. zeigte, dass Lactoferrin, ohne zusätzliche Veränderungen in der Lebensweise, das viszerale Fett reduzieren kann [4]. Und das, wie auch in allen anderen Humanstudien, ohne unerwünschte Nebenwirkungen. 

Ein vielversprechender Ansatz für weitere Forschung und innovative therapeutische Ansätze.

Quellen

1        Alberti KG, Zimmet P, Shaw J. Metabolic syndrome--a new world-wide definition. A Consensus Statement from the International Diabetes Federation. Diabet Med. 2006;23(5):469-480. doi:10.1111/j.1464-5491.2006.01858.x

2       Elizarova A. Y., Kostevich V. A., Voynova I. V., Sokolov A. V. Lactoferrin as a promising remedy for metabolic syndrome therapy: from molecular mechanisms to clinical trials. Medical academic journal 2019; 19: 46–64.

3       Faridvand Y, Nozari S, Asoudeh-Fard A, Karimi M-A, Pezeshkian M, Safaie N, Nouri M. Bovine lactoferrin ameliorates antioxidant esterase activity and 8-isoprostane levels in high-cholesterol-diet fed rats. International journal for vitamin and nutrition research. Internationale Zeitschrift fur Vitamin- und Ernahrungsforschung. Journal international de vitaminologie et de nutrition 2017; 87: 201–206.

4       Ono T, Murakoshi M, Suzuki N, Iida N, Ohdera M, Iigo M, Yoshida T, Sugiyama K, Nishino H. Potent anti-obesity effect of enteric-coated lactoferrin: decrease in visceral fat accumulation in Japanese men and women with abdominal obesity after 8-week administration of enteric-coated lactoferrin tablets. The British journal of nutrition 2010; 104: 1688–1695.

5       Moreno-Navarrete JM, Ortega FJ, Bassols J, Ricart W, Fernández-Real JM. Decreased circulating lactoferrin in insulin resistance and altered glucose tolerance as a possible marker of neutrophil dysfunction in type 2 diabetes. The Journal of clinical endocrinology and metabolism 2009; 94: 4036–4044.

6       Yagi M, Suzuki N, Takayama T, Arisue M, Kodama T, Yoda Y, Numasaki H, Otsuka K, Ito K. Lactoferrin suppress the adipogenic differentiation of MC3T3-G2/PA6 cells. Journal of oral science 2008; 50: 419–425. 

7       Hofmann SM, Zhou L, Perez-Tilve D, Greer T, Grant E, Wancata L, Thomas A, Pfluger PT, Basford JE, Gilham D, Herz J, Tschöp MH, Hui DY. Adipocyte LDL receptor-related protein-1 expression modulates postprandial lipid transport and glucose homeostasis in mice. The Journal of clinical investigation 2007; 117: 3271–3282.

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