Nägel und Haare – Anzeichen bei Eisenmangel
Ein gesunder Körper benötigt ausreichend Eisen, um Sauerstoff im Blut zu transportieren, Energie zu gewinnen und Enzyme zu versorgen. Fehlt es an diesem Spurenelement, kommt es zu vielfältigen Beschwerden, die von Müdigkeit und Antriebslosigkeit bis hin zu Infektanfälligkeit reichen. Besonders interessant: Auch Nägel und Haare zeigen deutliche Signale, wenn ein Eisenmangel vorliegt. Da sie langsam wachsen und sensibel auf Veränderungen im Stoffwechsel reagieren, können sie als „Fenster“ zur inneren Gesundheit verstanden werden.
Die Veränderungen an den Nägeln sind oft subtil, entwickeln sich über Wochen oder Monate und werden deshalb von Betroffenen zunächst unterschätzt. Doch gerade die Nägel zählen zu den klassischen „Frühwarnzeichen“, die aufmerksam machen sollten. Auch Haare reagieren empfindlich, da ihre Follikel eine hohe Stoffwechselaktivität aufweisen und Eisenmangel sofort die Qualität des Haarwachstums beeinflusst. Wer also ungewöhnliche Veränderungen an Nägeln und Haaren feststellt, sollte die Eisenversorgung prüfen lassen.
Ein unbehandelter Eisenmangel kann langfristig in eine Eisenmangelanämie übergehen, bei der die roten Blutkörperchen nicht mehr ausreichend Sauerstoff transportieren können. Deshalb ist es wichtig, die typischen Anzeichen an Nägeln und Haaren zu kennen, um frühzeitig handeln zu können.
Wie sehen Nägel bei Eisenmangel aus?
Die Nägel verändern sich auf unterschiedliche Weise. Folgende Merkmale gelten als besonders typisch:
- Brüchigkeit: Nägel splittern leicht, brechen schon bei geringen Belastungen ab oder reißen ein.
- Rillenbildung: Feine Längs- oder Querrillen treten verstärkt auf. Sie machen den Nagel uneben und rau.
- Löffelnägel (Koilonychien): Eines der markantesten Zeichen – die Nagelplatte wird dünn, flach und kann sich sogar nach oben wölben, sodass sie an einen Löffel erinnert.
- Fahle Farbe: Statt rosig und glänzend wirken die Nägel oft blass und matt.
- Verzögertes Wachstum: Nägel wachsen langsamer nach, Verletzungen oder Absplitterungen heilen schlecht.

Diese Veränderungen entstehen, weil Eisen für die Bildung von Keratin – dem Hauptbestandteil der Nägel – und für die Sauerstoffversorgung der Nagelmatrix entscheidend ist. Ohne ausreichend Eisen wird weniger Keratin gebildet, die Struktur verliert an Stabilität und Elastizität.
Begleitende Anzeichen an Haaren und Haut
Nicht nur die Nägel, auch Haare und Haut zeigen typische Reaktionen:
- Haarausfall: Eisenmangel ist eine der häufigsten Ursachen für diffusen Haarausfall. Die Haare fallen vermehrt aus, wirken dünn und kraftlos.
- Veränderte Haarstruktur: Sie verlieren ihren Glanz, fühlen sich trocken und spröde an.
- Blässe und trockene Haut: Durch die verringerte Hämoglobinbildung wirkt die Haut fahl, rissig und weniger elastisch.
- Mundwinkelrhagaden: Kleine, schmerzhafte Risse in den Mundwinkeln treten häufig auf.

Warum reagiert der Körper so empfindlich?
Eisen ist ein essenzieller Bestandteil des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin. Schon ein leichter Mangel reduziert die Sauerstoffversorgung der Zellen. Organe, die besonders stoffwechselaktiv sind – wie Haarwurzeln und Nagelmatrix – reagieren daher sehr schnell. Fehlt Eisen, wird die Neubildung von Haar- und Nagelzellen verlangsamt. Das Resultat: brüchige Nägel, langsames Wachstum, stumpfe Haare und erhöhter Haarausfall.
Therapie: Nicht die Menge zählt, sondern die Form
Wer Eisenmangel durch Blutwerte bestätigt bekommt, greift oft vorschnell zu hochdosierten Eisenpräparaten. Doch viel hilft nicht unbedingt viel – denn die reine Menge an Eisen ist nicht entscheidend. Wesentlich wichtiger sind zwei Faktoren:
- Die chemische Form des Eisens – Klassische Eisenpräparate enthalten meist Eisen(II)- oder Eisen(III)-Salze. Diese können den Magen reizen, sind schwer verdaulich und werden oft nur unvollständig aufgenommen.
- Die Art der Aufnahme im Körper – Eisen konkurriert im Darm mit vielen anderen Mineralstoffen. Wird es nicht effizient gebunden und transportiert, geht ein Großteil verloren.
Genau hier kommt ein natürlicher Mechanismus ins Spiel: Lactoferrin. Dieses Transportprotein ist Teil des menschlichen Immunsystems und reguliert die Eisenaufnahme auf besonders schonende Weise. Vor allem in seiner eisengesättigten Form (hololactoferrin) kann es Eisen direkt an die Rezeptoren der Darmschleimhaut binden und sicher in den Körper einschleusen. Dadurch verbessert sich nicht nur die Aufnahme, sondern auch die Verträglichkeit – Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit oder Verstopfung treten deutlich seltener auf.
Fazit
Nägel und Haare sind sensible Indikatoren für die innere Gesundheit. Bei brüchigen Nägeln, Rillen oder löffelförmigen Verformungen sollte unbedingt an Eisenmangel gedacht werden. Auch Haarausfall, trockene Haut und chronische Müdigkeit gehören zu den Warnsignalen.
Für die Therapie gilt: Nicht die Menge des Eisens ist entscheidend, sondern wie es in den Körper gelangt. Mit Eisen, das an Lactoferrin gebunden ist, steht eine natürliche und effiziente Möglichkeit zur Verfügung, die Speicher schonend wieder aufzufüllen. So lassen sich die Ursachen von brüchigen Nägeln und Haarausfall nachhaltig beheben – und das Wohlbefinden kehrt zurück.