Eisenmangel zählt zu den häufigsten Nährstoffdefiziten – und die Ernährung spielt dabei eine zentrale Rolle. Denn unser Körper kann Eisen nicht selbst herstellen, sondern ist vollständig auf die Zufuhr über die Nahrung angewiesen. Wer sich einseitig ernährt oder bestimmte Lebensmittelgruppen meidet, riskiert schnell einen Mangel, der sich schleichend in Form von Müdigkeit, Konzentrationsproblemen oder Haarausfall bemerkbar machen kann.
Entscheidend ist jedoch nicht nur die Menge des Eisens in einem Lebensmittel, sondern auch, wie gut es vom Körper aufgenommen wird. Es gibt große Unterschiede zwischen tierischem und pflanzlichem Eisen. Einige Inhaltsstoffe unserer täglichen Ernährung wirken sich verstärkend oder hemmend auf die Eisenaufnahme aus. Daher lohnt es sich, die Ernährung bewusst umzustellen – insbesondere bei erhöhtem Bedarf oder nachgewiesenem Eisenmangel.
In diesem Artikel erfährst Du, welche Lebensmittel besonders eisenreich sind, wie Du ihre Aufnahme optimierst und welche typischen Fehler Du im Alltag vermeiden solltest.
Wie viel Eisen brauchen wir eigentlich?
Der tägliche Eisenbedarf ist abhängig von Alter, Geschlecht und Lebenssituation. Frauen haben aufgrund der Menstruation in der Regel einen höheren Bedarf als Männer. Während der Schwangerschaft und Stillzeit steigt dieser nochmals deutlich an. Die DGE empfiehlt folgende Tageszufuhr:
| Personengruppe | Eisenbedarf pro Tag |
| Frauen (19-50 Jahre) | 15 mg |
| Frauen (Schwangerschaft) | 30 mg |
| Männer (ab 19 Jahren) | 10 mg |
| Kinder (7-10 Jahre) | 10 mg |
| Jugendliche (15-19 Jahre) | 12-15 mg |
Die besten eisenreichen Lebensmittel
- Schweineleber – 18 mg Eisen / 100 g
- Rinderleber – 7–8 mg / 100 g
- Rinderfilet – ca. 2,5 mg / 100 g
- Miesmuscheln – ca. 6 mg / 100 g
- Eigelb – ca. 2 mg / 100 g
Top-Lebensmittel pflanzlicher Herkunft (Nicht-Häm-Eisen, geringere Bioverfügbarkeit):
- Kürbiskerne – 12 mg / 100 g
- Hirse – 9 mg / 100 g
- Linsen (getrocknet) – 8 mg / 100 g
- Tofu – 5,4 mg / 100 g
- Haferflocken – 4,5 mg / 100 g
- Spinat (gekocht) – 3,5 mg / 100 g
- Kichererbsen – 2,9 mg / 100 g
- Schwarze Schokolade (>70 % Kakao) – 7-12 mg / 100 g
Die Resorptionsrate von pflanzlichem Eisen liegt oft nur bei 2–10 %. Durch die Kombination mit Vitamin-C-reichen Lebensmitteln lässt sich die Aufnahme jedoch deutlich steigern.
So verbesserst Du die Eisenaufnahme im Alltag
Bestimmte Nahrungsmittel oder Gewohnheiten können die Eisenresorption im Körper entweder fördern oder hemmen. Mit diesen Tricks holst Du das Beste aus deiner Ernährung heraus:
Do’s - Förderlich für die Eisenaufnahme:
- Vitamin C (z. B. aus Paprika, Zitrusfrüchten, Brokkoli oder Erdbeeren)
- Frisch gepresster Orangensaft zu eisenreicher Mahlzeit
- Fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut oder Kimchi
- Kurzes Einweichen und Keimen von Hülsenfrüchten reduziert Phytate
Dont’s - Hemmstoffe vermeiden oder zeitlich trennen:
- Kaffee und schwarzer/grüner Tee hemmen die Aufnahme durch Tannine
- Milchprodukte/Kalziumpräparate blockieren Eisenresorption
- Phytate aus Vollkorngetreide, Nüssen, rohem Spinat (→ besser garen)
- Rote Beete & Oxalsäurehaltiges Gemüse vermindern Verfügbarkeit
Unser Tipp: Lass zwischen eisenreichen Mahlzeiten und Kaffee bzw. Kalziumpräparaten mindestens zwei Stunden Abstand.
Ernährung bei einem veganen Lebensstil: Ist das möglich?
Ja, eine ausreichende Eisenversorgung ist auch vegan möglich, erfordert aber mehr Aufmerksamkeit. Besonders wichtig ist die Kombination eisenreicher Pflanzenkost mit Vitamin C. Unverzichtbar sind hier Tofu, Hülsenfrüchte, Nüsse, Pseudogetreide wie Amaranth oder Quinoa sowie eisenangereicherte Produkte (z. B. Pflanzenmilch).
Bei regelmäßigem Eisenmangel kann außerdem ein eisengesättigtes Nahrungsergänzungsmittel mit Lactoferrin eine sehr gut verträgliche Unterstützung sein, insbesondere bei empfindlichem Darm.
Fazit: Eisen clever essen
Eine bewusste Ernährung kann den Eisenstatus deutlich verbessern. Besonders wichtig ist es, Eisenquellen gut zu kombinieren und Resorptionshemmer zu meiden. Trotzdem ist eine regelmäßige ärztliche Kontrolle (Ferritin, Hb, TSAT) sinnvoll, vor allem für Risikogruppen wie Frauen im gebärfähigen Alter, Schwangere, SportlerInnen und VeganerInnen.