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Melatonin in den Wechseljahren und im Alter – Hilfe bei Schlafproblemen & Schlafstörungen

Schlafprobleme gehören für viele Frauen in den Wechseljahren zum Alltag. Erfahre, welche Rolle Hormone, Lebensstil und Melatonin dabei spielen.

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Schlafstörungen gehören zu den häufigsten Beschwerden im Alter und in den Wechseljahren. Die Symptome reichen von früher Müdigkeit und häufigerem Aufwachen bis hin zu massiven Einschlafproblemen, Hitzewallungen und nicht erholsamem Schlaf. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Hormon Melatonin, das den Schlaf-Wach-Rhythmus steuert und dessen Produktion mit zunehmendem Alter deutlich abnimmt. Doch was bedeutet das konkret? Kann die Einnahme von Melatonin helfen, wieder besser zu schlafen?

Melatonin: Das Schlafhormon verstehen

Melatonin ist das zentrale Hormon für den Schlaf-Wach-Rhythmus. Es wird in der Zirbeldrüse gebildet und signalisiert dem Körper, dass es Nacht ist. Mit zunehmendem Alter sinkt die körpereigene Produktion:

  • Die Zirbeldrüse verkalkt mit zunehmendem Alter, was die Hormonbildung einschränkt.
  • Lichtsignale erreichen die innere Uhr schwächer.
  • Die Folge ist eine geringere nächtliche Ausschüttung, die zu Einschlafproblemen oder leichtem Schlaf führt.

Besonders betroffen sind ältere Menschen und Frauen in den Wechseljahren, die aufgrund hormoneller Veränderungen ohnehin anfälliger für Schlafstörungen sind und daher häufiger über Probleme beim Ein- oder Durchschlafen berichten.

Melatonin im Alter: Chancen und Herausforderungen

Mit zunehmendem Alter verändert sich nicht nur die körpereigene Melatoninproduktion, sondern auch die gesamte Schlafarchitektur, das heißt die Verteilung und Qualität der verschiedenen Schlafphasen. Das erklärt, warum sich viele ältere Menschen am Morgen weniger erholt fühlen, obwohl sie ähnlich lange schlafen wie in jungen Jahren. 

Ein zentraler Faktor ist der Rückgang des Tiefschlafs (Slow-Wave-Sleep). Ältere Erwachsene verbringen weniger Zeit in dieser besonders erholsamen Schlafphase, die für die Regeneration, das Immunsystem und das Gedächtnis wichtig ist. Gleichzeitig treten mehr nächtliche Aufwachphasen auf, wodurch der Schlaf fragmentiert wird. Dadurch wird der Schlaf zwar nicht unbedingt kürzer, aber spürbar weniger erholsam. Hinzu kommt das sogenannte „Früher-Vogel“-Phänomen. Mit zunehmendem Alter verschiebt sich der circadiane Rhythmus nach vorne. Viele ältere Menschen werden bereits am frühen Abend schläfrig und wachen entsprechend sehr früh am Morgen auf. 

Ein weiterer Aspekt ist die geringere Anpassungsfähigkeit der inneren Uhr. Die zentrale Steuerungseinheit des Tag-Nacht-Rhythmus, reagiert im Alter weniger flexibel auf äußere Reize wie Licht oder Aktivität. Dadurch wird die Anpassung an veränderte Schlafgewohnheiten erschwert. Auch saisonale Unterschiede im Tageslicht )lange Sommertage oder dunkle Wintermonate) wirken sich stärker aus als in jüngeren Jahren.

Nutzen von Melatonin im Alter

Melatonin kann älteren Menschen helfen, Schlafprobleme wie Einschlafschwierigkeiten oder häufiges nächtliches Aufwachen zu lindern. Studien belegen, dass insbesondere Retard-Melatonin bei Insomnie im Alter wirksam ist und die Schlafqualität verbessert.

  • Einschlafhilfe: Retard-Melatonin verkürzt die Einschlaflatenz deutlich.
  • Schlafdauer: leichte Verlängerung der Gesamtschlafzeit.
  • Schlafqualität: stabilere Nachtruhe mit weniger Unterbrechungen.
  • Bewährt bei älteren Erwachsenen: hilfreich bei primärer Insomnie mit reduzierter körpereigener Melatoninproduktion.
  • Positive Zusatzwirkungen: weniger Tagesmüdigkeit und verbessertes Wohlbefinden.

Gleichzeitig ist Melatonin jedoch kein Allheilmittel. Da altersbedingte Schlafprobleme meist mehrere Ursachen haben, kann die alleinige Einnahme nicht alle Beschwerden lösen. Der größte Nutzen entsteht, wenn Melatonin in ein multimodales Konzept aus Schlafhygiene, gezieltem Lichtmanagement und regelmäßiger Bewegung eingebettet wird. 

Melatonin und Schlaf in den Wechseljahren

Rund 40–70 % der Frauen in den Wechseljahren leiden unter Schlafproblemen. Diese treten nicht nur gelegentlich auf, sondern können über längere Zeiträume hinweg bestehen und die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen. Verantwortlich sind eine Reihe von körperlichen und hormonellen Veränderungen, die in dieser Lebensphase auftreten:

Hormonelle Schwankungen (Östrogen- und Progesteronabfall)

In der Peri- und Postmenopause sinken die Spiegel dieser Hormone deutlich. Östrogen wirkt normalerweise schlaffördernd, da es die Produktion der Hormone Serotonin und Melatonin unterstützt. Progesteron hat eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem. Fällt der Progesteronspiegel ab, wird das Einschlafen schwieriger und die Schlafkontinuität schlechter.

Hitzewallungen und Nachtschweiß

Ein typisches Symptom der Wechseljahre sind vasomotorische Beschwerden. Hitzewallungen können zu plötzlichem Aufwachen mit starkem Schwitzen führen. Diese Unterbrechungen fragmentieren den Schlaf, sodass weniger Tiefschlaf und erholsame Ruhephasen möglich sind. Viele Frauen berichten zudem über ein verstärktes Herzklopfen oder innere Unruhe während solcher Episoden, was das Wiedereinschlafen zusätzlich erschwert.

Erhöhtes Risiko für Schlafapnoe

Nach der Menopause steigt das Risiko für obstruktive Schlafapnoe deutlich an. Ursachen hierfür sind unter anderem Gewichtszunahme, hormonelle Veränderungen und eine nachlassende Stabilität der Atemwege. Hinzu kommt, dass der schützende Einfluss von Östrogen und Progesteron auf die Atemmuskulatur und die Schlafarchitektur nachlässt. Oft bleibt die Erkrankung unerkannt, da viele Frauen nicht wissen, dass Schlafapnoe hinter chronischer Müdigkeit, Konzentrationsproblemen oder morgendlichen Kopfschmerzen stecken kann.

Melatonin in den Wechseljahren: Studienlage

In klinischen Studien mit Frauen in den Wechseljahren verkürzte Melatonin die Einschlaflatenz, also die Zeit bis zum Einschlafen. Die Teilnehmerinnen berichteten außerdem von weniger nächtlichen Aufwachphasen und einer subjektiv besseren Schlafqualität. Diese Effekte traten vor allem bei einer Einnahme über einen Zeitraum von wenigen Wochen bis Monaten auf.

Andere Untersuchungen fanden keine signifikanten Langzeiteffekte. Langzeituntersuchungen zeigen, dass der Effekt nach einigen Monaten nachlassen kann. Ein Grund hierfür könnte sein, dass Schlafstörungen in den Wechseljahren multifaktoriell bedingt sind, d. h., dass sie nicht nur durch einen Melatoninmangel verursacht werden.

Interessant: Melatonin beeinflusst auch das Niveau des oxidativen Stresses und könnte somit die Schlafqualität indirekt verbessern. Es ist nicht nur ein Hormon, sondern auch ein starkes Antioxidans. Es reduziert freie Radikale, schützt Zellen vor oxidativen Schäden und unterstützt die Funktion der Mitochondrien. In den Wechseljahren steigt der oxidative Stress durch hormonelle Veränderungen an. Melatonin könnte daher indirekt entzündungshemmend und schlaffördernd wirken, wenngleich die Datenlage hierzu noch nicht eindeutig ist.

Natürliche Wege zu besserem Schlaf im Alter

Neben Melatonin-Präparaten spielt der Lebensstil eine entscheidende Rolle für guten Schlaf. Selbst kleine Anpassungen können die innere Uhr stabilisieren und die Schlafqualität langfristig verbessern:

  • Regelmäßiger Schlafrhythmus: Wer zu festen Zeiten ins Bett geht und aufsteht, trainiert die innere Uhr. Besonders ältere Menschen profitieren davon, da der Schlaf mit zunehmendem Alter ohnehin leichter und fragmentierter wird. Ein stabiler Rhythmus kann Einschlafprobleme verringern
  • Lichtmanagement: Licht ist der stärkste Taktgeber für die Melatoninproduktion. Morgens hilft Sonnenlicht, den Tag-Nacht-Rhythmus zu stabilisieren und die innere Uhr zu synchronisieren. Abends sollten grelle Bildschirme (Handy, Laptop, TV) gemieden oder Blaulichtfilter verwendet werden, da blaues Licht die Ausschüttung von Melatonin hemmt.
  • Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert die Schlafqualität nachweislich. Besonders wirksam sind Ausdauersportarten wie Laufen, Radfahren oder Schwimmen. Intensive Sporteinheiten sollten jedoch nicht direkt vor dem Schlafengehen stattfinden, da sie kurzfristig aktivierend wirken können.
  • Entspannungstechniken: Methoden wie Meditation, progressive Muskelentspannung oder Atemübungen helfen, Grübelgedanken und Stress zu reduzieren. Bereits 10 bis 15 Minuten vor dem Schlafengehen angewendet, können sie den Übergang in den Schlaf erleichtern.
  • Optimale Schlafumgebung: Dunkelheit fördert die natürliche Melatoninproduktion. Verdunkelungsvorhänge oder eine Schlafmaske können daher hilfreich sein. Entscheidend sind Ruhe und eine kühle Raumtemperatur von ca. 18-19 °C, da der Körper für erholsamen Schlaf leicht abkühlt.

Sicherheit und Nebenwirkungen von Melatonin

Bevor Melatonin als Unterstützung bei Schlafproblemen eingesetzt wird, lohnt sich ein Blick auf mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen. Auch wenn das Schlafhormon im Allgemeinen gut verträglich ist, sollten bestimmte Aspekte berücksichtigt werden:

  • Gelegentliche leichte Nebenwirkungen: Magen-Darm-Beschwerden, morgendliche Schläfrigkeit, Kopfschmerzen und lebhafte Träume.
  • Es entsteht i.d.R. keine Abhängigkeit oder Toleranzentwicklung wie bei klassischen Schlafmitteln.
  • Vorsicht ist bei der gleichzeitigen Einnahme von Blutdruck- oder Diabetesmedikamenten geboten, da es hier zu Wechselwirkungen kommen kann.

Fazit: Die richtige Balance finden

Melatonin spielt eine Schlüsselrolle für gesunden Schlaf, insbesondere im Alter und in den Wechseljahren, wenn die körpereigene Produktion des Hormons sinkt. Zwar ist es kein Wundermittel, doch in Kombination mit Schlafhygiene, Lichtmanagement und gesunden Routinen kann es ein wertvolles Hilfsmittel sein. Entscheidend bleibt der ganzheitliche Ansatz: Lebensstilmaßnahmen bilden die Basis, Melatonin ist die Ergänzung.


Literaturverzeichnis 

  1. Wade, A. G., et al. (2007). Efficacy of prolonged-release melatonin in insomnia patients aged 55–80 years: Quality of sleep and next-day alertness outcomes. Current Medical Research and Opinion.
  2. Li, J., Somers, V. K., & Lopez-Jimenez, F. (2018). Effects of melatonin on insomnia and other sleep disorders in postmenopausal women. Climacteric.
  3. Costello, R. B., et al. (2014). The effectiveness of melatonin for promoting healthy sleep: A rapid evidence assessment of the literature. Nutrition Journal.
  4. Hardeland, R. (2012). Melatonin in aging and disease — multiple consequences of reduced secretion, options and limits of treatment. Aging and Disease.
  5. Kalleinen, N., et al. (2012). Effects of melatonin on sleep and circadian rhythm in postmenopausal women. Menopause.

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