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SIBO (Dünndarmfehlbesiedlung) – Ursachen, Symptome und natürliche Behandlungsansätze 

Schätzungsweise 11 % der Weltbevölkerung leidet an SIBO (Small Intestinal Bacterial Overgrowth), auch als bakterielle Dünndarmfehlbesiedlung bekannt. Diese Erkrankung ist eng mit Verdauungsproblemen, Nährstoffmängeln und Reizdarmsymptomen verbunden. Besonders bemerkenswert ist, dass die Prävalenz des Reizdarmsyndroms (RDS) in Deutschland bei rund 17 % liegt (RKI) – es handelt sich also um eineVolkskrankheit mit erheblichen Auswirkungen auf die Lebensqualität. 

Wie funktioniert der Darm und warum entsteht SIBO?

Der menschliche Verdauungstrakt ist etwa fünf bis sieben Meter lang und spielt eine zentrale Rolle bei der Nährstoffaufnahme und Verdauung. Direkt hinter dem Magen beginnt der Dünndarm, der sich über eine Länge von vier bis fünf Metern erstreckt. Hier werden Kohlenhydrate, Fette und Proteine aus der Nahrung herausgefiltert und dem Körper zur Verfügung gestellt. Anschließend gelangt der verbleibende Nahrungsbrei in den Dickdarm, der mit etwa 1,5 Metern kürzer, aber breiter ist. Dort wird vor allem Wasser entzogen, und spezielle Bakterien verwerten Ballaststoffe, die im Dünndarm nicht aufgespalten werden konnten.

Im Darm befinden sich Billionen von Bakterien, die gemeinsam die Darmflora bilden. Es existieren mindestens 1.000 verschiedene Arten, von denen die meisten im Dickdarm angesiedelt sind. Diese Bakterien helfen, unverdauliche Nahrungsbestandteile weiter zu verwerten und spielen eine entscheidende Rolle für das Immunsystem und die Darmgesundheit. Im Dünndarm sind dagegen vergleichsweise wenige Bakterien beheimatet, da hier vor allem die Aufnahme von Nährstoffen erfolgt.

Kommt es jedoch zu einer Überwucherung des Dünndarms mit Bakterien, können diese Gärprozesse, Entzündungen und Verdauungsprobleme verursachen – dies ist der Kernmechanismus von SIBO.

Ursachen von SIBO

SIBO entsteht häufig durch gestörte Darmbewegungen, anatomische Veränderungen oder eine geschwächte Verdauungsfunktion. Wichtige Ursachen sind:

  • Gestörte Darmmotilität: Eine verlangsamte Magen-Darm-Passage kann dazu führen, dass Bakterien nicht ausreichend aus dem Dünndarm transportiert werden.
  • Magen-Darm-Operationen: Eingriffe wie Magenbypass-Operationen oder Darmresektionen können die natürliche Bakterienbalance stören.
  • Reizdarmsyndrom (IBS): Studien zeigen, dass viele Patienten mit Reizdarm an SIBO leiden.
  • Niedrige Magensäureproduktion (Hypochlorhydrie): Magensäure wirkt als natürliche Barriere gegen bakterielle Überwucherung. Eine reduzierte Produktion kann SIBO begünstigen.
  • Langfristige Einnahme von Protonenpumpenhemmern (PPI): Medikamente wie Omepraz. hemmen die Magensäureproduktion und erhöhen so das SIBO-Risiko.
  • Chronischer Stress: Führt zu einer veränderten Darmflora und beeinträchtigt die Verdauungsenzyme.
  • Diabetes und neurologische Erkrankungen: Beeinträchtigen die Darmbewegung und können SIBO begünstigen.
  • Ballaststoffarme Ernährung & hoher Zuckerkonsum: Fördern das Wachstum unerwünschter Bakterien.

Symptome von SIBO

Die Symptome einer Dünndarmfehlbesiedlung ähneln oft denen des Reizdarms und umfassen:

  • Blähbauch, Völlegefühl und krampfartige Bauchschmerzen
  • Chronische Blähungen mit unangenehmem Geruch
  • Durchfall oder Verstopfung (oft wechselnd)
  • Nährstoffmangel (insbesondere Vitamin B12, Eisen, fettlösliche Vitamine A, D, E, K)
  • Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Nebelgefühl („Brain Fog“) und Hautprobleme

Die Beschwerden entstehen durch bakterielle Gärungsprozesse von Kohlenhydraten, die große Mengen an Wasserstoff, Methan oder Schwefelwasserstoff produzieren. Diese Gase können durch einen SIBO-Atemtest nachgewiesen werden.

Behandlung und natürliche Ansätze bei SIBO

Eine gezielte Ernährung kann helfen, das Bakterienwachstum im Dünndarm zu regulieren. Bewährte Ernährungsformen sind:

1. Ernährungstherapie

  • Low-FODMAP-Diät: Reduziert fermentierbare Kohlenhydrate, die von Bakterien verwertet werden.
  • Spezifische Kohlenhydrat-Diät (SCD): Vermeidet komplexe Kohlenhydrate, die zu bakterieller Fehlbesiedlung beitragen.
  • Elementardiät: Eine spezielle, leicht verdauliche Ernährungsweise, die SIBO-Bakterien aushungern soll.

2. Antibakterielle Therapie

  • Antibiotika (z. B. Rifaxim.): Wird oft zur gezielten Reduktion der bakteriellen Fehlbesiedlung eingesetzt.
  • Natürliche Alternativen: Kräuter mit antibakterieller Wirkung wie Oregano-Öl, Berberin, Knoblauchextrakt und Grapefruitkernextrakt haben in Studien eine vergleichbare Wirkung wie Antibiotika gezeigt.

3. Darmbewegung verbessern

  • Prokinetika (natürlich & medikamentös): Stoffe wie Ingwer, Iberogast oder niedrig dosiertes Erythromy. fördern die Dünndarmbewegung und verhindern eine erneute bakterielle Fehlbesiedlung.
  • Intervallfasten: Längere Essenspausen (z. B. 12–16 Stunden über Nacht) helfen, den Dünndarm durch sogenannte „Reinigungswellen“ zu entleeren.

4. Mikronährstoffmängel ausgleichen

Da SIBO häufig mit einer gestörten Nährstoffaufnahme einhergeht, sollten folgende Mikronährstoffe supplementiert werden:

  • Vitamin B12 (oft als Mangel bei Methan-dominiertem SIBO)
  • Eisen (bei durch SIBO verursachter Anämie)
  • Vitamin D & K2 (wichtig für Knochen und Immunsystem)
  • Omega-3-Fettsäuren (entzündungshemmende Wirkung)

SIBO ist eine komplexe Darmerkrankung, die eine individuelle und ganzheitliche Therapie erfordert. Eine Kombination aus angepasster Ernährung, antimikrobiellen Strategien, Darmbewegungsförderung und gezieltem Mikronährstoffausgleich kann langfristig helfen, die Symptome zu lindern und die Darmgesundheit wiederherzustellen.

Literaturhinweise:

  • Pimentel, M. et al. (2020). “Small Intestinal Bacterial Overgrowth: Diagnosis and Treatment.” American Journal of Gastroenterology.
  • Chassard, C. et al. (2018). “Methane Production by Human Gut Microbiota: The Influence of Diet and Small Intestinal Bacterial Overgrowth.” Gut Microbes.
  • Rezaie, A. et al. (2018). “Hydrogen and Methane-Based Breath Testing in Gastrointestinal Disorders: A Review.” Clinical Gastroenterology and Hepatology.

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