The new MELATONIN Spray is here – order now! The new MELATONIN Spray is here – order now!

Neues aus der Forschung zu COVID-19 und Lactoferrin

Der folgende Artikel gibt ein Update über die neuesten Studienergebnisse zu Lactoferrin in Anwendung bei einer SARS-CoV-2-Infektion.

Im Rahmen der 15.ten Internationalen Lactoferrin-Konferenz im Dezember 2021 wurde schwerpunktmäßig die aktuelle Forschung rund um Lactoferrin und COVID-19 vorgestellt und diskutiert, mit spannenden neuen Studienergebnissen (15. Internationale Konferenz zu Struktur, Funktion und Anwendung von Lactoferrin, Peking, China 2021).

Bereits 2020 wurde in unseren Artikeln (immunologischen Funktionen von Lactoferrin in der Virenabwehr, aktuelle Daten zu COVID-19 und Lactoferrin) ausführlich beschrieben, dass Lactoferrin durch seine antivirale Aktivität in der frühen Phase einer SARS-CoV-2-Infektion als auch während der Infektion durch verschiedene Mechanismen präventiv und therapeutisch wirken kann [1-3].

Neueste in vitro Studienberichte fanden neben den bereits beschriebenen Eintritt von SARS-CoV-2 über den ACE2-Rezeptor sowie den HSPG-Rezeptor einen weiteren Rezeptor für den Viruseintritt, den humanen Transferrinrezeptor. Lactoferrin, ein natürlicher Ligand dieses Rezeptors, kann sowohl mit dem Spike-Protein als auch mit dessen rezeptorbindender Domäne interagieren. Dadurch kann die Interaktion zwischen Rezeptor und Spike-Protein gestört werden, wodurch der Viruseintritt in die Zelle effektiv blockiert werden kann [4].

Wirkung gegen verschiedene Virusvarianten

Eine andere Forschergruppe untersuchte die Wirkung von Lactoferrin gegen verschieden SARS-CoV-2-Varianten in vitro und konnte deutlich zeigen, dass Lactoferrin gegen die Wildform WA1 sowie gegen die Stämme B.1.1.7 (Alpha), B.1.351 (Beta), P.1, Delta wirksam ist [5].

Laut der Forscher ist zu erwarten, dass Lactoferrin auch gegen weitere aufkommende Varianten wirksam sein kann [5].

Neue Daten zur aktuellen Omikron-Variante werden mit Spannung erwartet.

Zudem berichteten wir bereits (Aktuelle Daten zu COVID-19 und Lactoferrin) über die ersten optimistischen Ergebnisse aus Anwendungsstudien zur Wirksamkeit von Lactoferrin in der Prävention und Therapie von COVID-19. Folglich konnten diese positiven Ergebnisse in weiteren Studien bestätigt werden [6-7].

Lactoferrin kann als Zusatztherapie die Heilungsdauer einer SARS-CoV-2-Infektion deutlich verkürzen. Es konnte zudem interessanterweise beobachtet werden, dass der therapeutische Effekt einer Lactoferrineinahme mit steigendem Alter zunimmt.

Dies zeigte eine kürzlich veröffentlichten, randomisierten und placebokontrollierten klinischen Studie. Die Forscher widmeten sich der Frage, ob sich Lactoferrin in angepasster Dosierung (400–1000 mg/d), je nach Schwere der Symptomatik, als zusätzlicher antiviraler Wirkstoff bei ambulanten COVID-19 Patienten im Vergleich zur Standardtherapie positiv auswirkt. Tatsächlich konnte eine verkürzte Dauer der Erreichung eines negativen Realtime (RT)-PCR Tests für SARS-CoV-2 beobachtet werden. Diese betrug bei pauci- bis mäßig symptomatischen Patienten mit Lactoferrin im Mittel 15 Tage, ohne Lactoferrineinnahme 24 Tage [6].

Dies bestätigten die Ergebnisse einer vorherigen Untersuchung, die ebenfalls bei leichten bis mittelschweren und asymptomatischen COVID-19-Patienten u.a. eine Verkürzung der Dauer bis zu einem negativen SARS-CoV-2 RT-PCR-Test zeigte [7].

Neben der Symptomreduktion konnten weitere spannende Ansätze hinsichtlich der Wirkung von Lactoferrin bei COVID-19 entdeckt werden:

Lactoferrin in Kombination mit antiviralen Medikamenten

Für eine wirksame Behandlung der SARS-CoV-2-Infektion sind wahrscheinlich Kombinationstherapien erforderlich, und dieser Ansatz hat sich bereits als vielversprechend erwiesen.

Hier konnte die Forschergruppe von Mirabelli et al. zeigen, dass Lactoferrin die antivirale Aktivität von Remdesivir verstärkt und in einer Kombinationstherapie mit Remdesivir eingesetzt werden könnte, welches derzeit für die Behandlung von COVID-19 verwendet wird. Aufgrund seiner breiten Verfügbarkeit, der geringen Kosten und des guten Sicherheitsprofils könnte Lactoferrin eine schnell einsetzbare Option sowohl für die Prophylaxe als auch für die Behandlung von COVID-19 sein.

Auch wenn die Ergebnisse vielversprechend sind und zu mehreren klinischen Studien geführt haben, sind weitere Studien erforderlich, um die Wirksamkeit in Tiermodellen und/oder klinischen Studien zu [3].

Lactoferrin und Long COVID bei Kindern

Kinder weisen im Vergleich zu Erwachsenen eine niedrige Erkrankungs- und Sterberate bei einer COVID-19 Infektion auf (Lactoferrin, die angeborene Immunantwort und COVID-19) Dennoch ist Long COVID auch bei Kindern ein wichtiges Thema, die aktuelle Datenlage hierzu ist allerdings noch sehr dünn [8].

Der Bericht über eine vorläufige klinische Studie liefert nun erste Hinweise darauf, dass Kinder mit leichten Manifestationen von Long COVID von einer oralen Verabreichung von Lactoferrin profitieren könnten, insbesondere solche mit anhaltenden gastrointestinalen Symptomen. Die vorläufigen Ergebnisse sprechen für die Durchführung einer prospektiven randomisierten und placebokontrollierten Studie, um die Rolle von Lactoferrin bei Kindern mit Long COVID besser zu definieren [9].

Zusammenfassend verdeutlichen die bisherigen Studienergebnisse, dass der Einsatz von Lactoferrin, allein oder als zusätzliches Nahrungsergänzungsmittel zur Standardtherapie, eine gewinnendbringende Strategie bei einer COVID-19 Infektion sein kann [10].

Quellen

1. Carvalho, C. A. M. et al. In Vitro Inhibition of SARS-CoV-2 Infection by Bovine Lactoferrin Synthetic Anticancer Agents View project. doi:10.1101/2020.05.13.093781.

2. Lang, J. et al. Inhibition of SARS pseudovirus cell entry by lactoferrin binding to heparan sulfate proteoglycans. PLoS ONE6, (2011).

3. Mirabelli, C. et al. Morphological cell profiling of SARS-CoV-2 infection identifies drug repurposing candidates for COVID-19. doi:10.1073/pnas.2105815118/-/DCSupplemental.

4. Lai, R. et al. Transferrin receptor is another receptor for SARS-CoV-2 entry. doi:10.21203/rs.3.rs-96962/v1.

5. Wotring, J. W., Fursmidt, R., Ward, L. & Sexton, J. Z. Evaluating the in vitro efficacy of bovine lactoferrin products against SARS-CoV-2 variants of concern. Journal of Dairy Science105, 2791–2802 (2022).

6. Rosa, L. et al. Ambulatory covid-19 patients treated with lactoferrin as a supplementary antiviral agent: A preliminary study. Journal of Clinical Medicine10, (2021).

7. Campione, E. et al. Lactoferrin Against SARS-CoV-2: In Vitro and In Silico Evidences. Frontiers in Pharmacology12, (2021).

8. Buonsenso, D. et al. Preliminary evidence on long COVID in children. Acta Paediatrica, International Journal of Paediatrics110, 2208–2211 (2021).

9. Buonsenso, D. oral presentation 15th International Lactoferrin Conference. (2021).

10. Valenti, P. oral presentation 15th International Lactoferrin Conference. (2021).

Aktuelle Beiträge