Der Begriff der Autophagie stammt aus dem Griechischen und bedeutet „sich selbst fressen“. Im Verlauf der Autophagie umschließt die Zelle schädliches Material in sogenannten Autophagosomen, die anschließend mit Lysosomen verschmelzen. Diese enthalten Enzyme, die das Material in seine Grundbausteine zerlegen. Die freigesetzten Moleküle wie Aminosäuren, Fettsäuren und Zucker können dann von der Zelle recycelt und wiederverwendet werden. Dieser Prozess ist entscheidend für die Zellgesundheit, da er schädliche Substanzen entfernt, die Leistungsfähigkeit der Zellen erhöht und sie vor Fehlfunktionen schützt. Er hilft, den Alterungsprozess zu verlangsamen und schützt vor Krankheiten. 

Störungen der Autophagie werden mit zahlreichen Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson, Krebs und Diabetes in Verbindung gebracht. Außerdem reduziert die Autophagie Entzündungen, indem sie Stoffe beseitigt, die Immunreaktionen auslösen könnten. Auch in Zeiten von Nährstoffmangel oder Fasten ist die Autophagie von großer Bedeutung, da sie den Körper mit Energie versorgt und so das Überleben sichert.

Ein wichtiger Faktor, der die Autophagie anregen kann, ist Spermidin - eine körpereigene Substanz, die in geringen Mengen auch in Lebensmitteln wie Weizenkeimen, Sojabohnen und gereiftem Käse vorkommt. Studien haben gezeigt, dass Spermidin den Autophagie-Prozess auf zellulärer Ebene anregen kann. Durch die Unterstützung der Autophagie trägt Spermidin dazu bei, geschädigte Zellbestandteile abzubauen und die Zellfunktion langfristig zu erhalten. Da die Fähigkeit des Körpers zur Autophagie mit zunehmendem Alter abnimmt, wird sie häufig mit Anti-Aging-Strategien in Verbindung gebracht, um Zellschäden zu minimieren und die Lebensqualität zu verbessern.

Die Autophagie kann durch bestimmte Lebensstilmaßnahmen gezielt gefördert werden. Fasten, insbesondere intermittierendes Fasten, ist eine der effektivsten Methoden, um diesen Prozess zu aktivieren. Während der Fastenperioden schaltet der Körper auf Zellreinigung um, da keine neuen Nährstoffe von außen zugeführt werden. Auch regelmäßige körperliche Aktivität und eine spermidinreiche, ketogene Ernährung, die auf der Einnahme von ausreichend Spermidin und der Reduktion von Kohlenhydraten basiert, fördern die Autophagie. Darüber hinaus wirken bestimmte Nährstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe wie Resveratrol, Quercetin oder EGCG aus grünem Tee stimulierend auf diesen Prozess. 

Einige präklinische Studien deuten auch darauf hin, dass Lactoferrin, ein bioaktives Protein, das verschiedene zelluläre Prozesse beeinflusst, in bestimmten Modellen die Autophagie fördern könnte, insbesondere im Zusammenhang mit Neurodegeneration und Zellschutzmechanismen. Lactoferrin ist für seine immunmodulierenden, entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften bekannt, die zur Förderung der Zellgesundheit beitragen können.