Rheumatoide Arthritis ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, die hauptsächlich die Gelenke befällt, aber auch andere Organe und Gewebe im Körper schädigen kann. Sie führt zu Schmerzen, Schwellungen, Rötungen und Bewegungseinschränkungen der betroffenen Gelenke. Typischerweise beginnen die Symptome in den kleineren Gelenken wie Händen und Füßen und können sich später auf die größeren Gelenke ausbreiten. Die Autoimmunerkrankung betrifft vor allem Erwachsene mittleren Alters, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Die genaue Ursache ist noch nicht vollständig geklärt, aber genetische Veranlagung, hormonelle Faktoren und Umwelteinflüsse spielen eine Rolle. Das Immunsystem richtet sich fälschlicherweise gegen den eigenen Körper, was zu einer chronischen Entzündung führt. Diese Entzündungen können die Gelenke mit der Zeit schädigen und im schlimmsten Fall zerstören.

Die Symptome können von leichten Beschwerden bis hin zu schweren Gelenkschäden reichen. Zu den häufigsten Symptomen gehören anhaltende Gelenkschmerzen, Schwellungen, Morgensteifigkeit, die länger als 30 Minuten anhält, und allgemeine Erschöpfung. Im fortgeschrittenen Stadium können Gelenkverformungen auftreten, die zu erheblichen Bewegungseinschränkungen führen. Hinzu kommen systemische Symptome wie leichtes Fieber, Gewichtsverlust und eine erhöhte Entzündungsneigung im gesamten Körper, die zu Komplikationen in anderen Organen wie der Lunge oder dem Herz-Kreislauf-System führen kann.

Bei der Behandlung der rheumatoiden Arthritis kommen verschiedene Therapieansätze zum Einsatz. In der Regel wird eine Kombination aus Medikamenten und unterstützenden Therapien wie Physio- und Ergotherapie eingesetzt. Krankheitsmodifizierende Antirheumatika sind die wichtigsten Medikamente zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis, da sie das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und die Entzündung im Körper reduzieren können. In den letzten Jahren werden zunehmend Biologika und JAK-Inhibitoren eingesetzt, die gezielt Entzündungsprozesse im Körper blockieren und besonders bei schwerer rheumatoiden Arthritis wirksam sein können. Nichtsteroidale Antirheumatika und Kortikosteroide werden häufig zur Linderung akuter Entzündungsschübe eingesetzt.

Neben der medikamentösen Behandlung kann eine angepasste Ernährung eine wichtige Rolle spielen. Entzündungshemmende Lebensmittel wie fetter Fisch, der reich an Omega-3-Fettsäuren ist, sowie pflanzliche Antioxidantien aus Obst, Gemüse und Vollkornprodukten können helfen, die Entzündungsaktivität im Körper zu reduzieren. Außerdem besteht ein Zusammenhang zwischen der Darmgesundheit und der Entstehung von Autoimmunerkrankungen. Es wird daher empfohlen, die Darmflora durch die Integration von Probiotika und Präbiotika in die Ernährung zu unterstützen. Natürliche entzündungshemmende Substanzen wie Curcumin (aus Kurkuma) und Ingwer wirken ebenfalls positiv auf Entzündungsprozesse im Körper und könnten ergänzend helfen. 

Lactoferrin, ein Protein, das vor allem in Muttermilch vorkommt, hat ebenfalls entzündungshemmende und immunmodulierende Eigenschaften, die es zu einem potenziellen Unterstützer der Therapie bei rheumatoider Arthritis machen. Es wirkt nicht nur antimikrobiell, sondern auch immunregulierend. Lactoferrin ist in der Lage, die Aktivität von Entzündungszellen zu hemmen, insbesondere von Makrophagen und Zellen, die entzündungsfördernde Zytokine freisetzen. Diese Zytokine spielen eine zentrale Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung der Entzündung, die bei Autoimmunerkrankungen wie der rheumatischen Arthritis vorherrscht. 

Insgesamt erfordert die Autoimmunerkrankung eine umfassende Behandlungsstrategie, die neben der medikamentösen Therapie auch eine Anpassung der Lebensweise und der Ernährung umfasst. Durch eine frühzeitige Diagnose, individuell angepasste Behandlungspläne und einen ganzheitlichen Ansatz kann der Krankheitsverlauf verlangsamt und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessert werden.