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Behandlung von Eisenmangel – Leitfaden für Diagnostik und Therapie

Eisenmangel gehört zu den weltweit häufigsten Nährstoffmängeln und kann sowohl mit als auch ohne Anämie auftreten. Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Haarausfall oder blasse Haut sind häufige Symptome – oft unspezifisch und daher leicht zu übersehen. Dieser Leitfaden gibt eine praxisnahe Übersicht zur Diagnose, Therapieoptionen sowie zu begleitenden Maßnahmen – evidenzbasiert und aktuell.

1. Diagnostik & Einordnung

Eine präzise Diagnose ist die Grundlage jeder wirksamen Therapie. Wichtig ist nicht nur die Bestimmung des Eisenstatus, sondern auch die Abgrenzung zu anderen Ursachen für Müdigkeit oder Anämie. Entzündungen, Blutverluste und Resorptionsstörungen beeinflussen die Eisenparameter und müssen berücksichtigt werden.

Relevante Laborparameter:

  • Hämoglobin (Hb)
  • Ferritin (Achtung: Akute-Phase-Protein!)
  • Transferrinsättigung (TSAT)
  • C-reaktives Protein (CRP) – zur Einschätzung einer Entzündung
  • Retikulozytenzahl – bei Verdacht auf Erythropoese-Störung

Formen des Eisenmangels:

FormKriterien
Latenter EisenmangelFerritin < 30 µg/l, Hb normal
Manifester EisenmangelHb < 12 g/dl (Frauen), < 13 g/dl (Männer) + Ferritin < 30
Funktioneller EisenmangelFerritin > 100 µg/l + TSAT < 20 % bei gleichzeitigem Mangel

2. Therapieziele

Die Behandlung von Eisenmangel zielt nicht nur auf die Korrektur der Laborwerte ab – entscheidend ist die Wiederherstellung des körperlichen und kognitiven Wohlbefindens. Frühzeitige Intervention kann die Lebensqualität deutlich verbessern, insbesondere bei latentem Mangel ohne Anämie.

Therapieziele im Überblick:

  • Wiederauffüllung der Eisenspeicher (Ferritin ≥ 50–100 µg/l)
  • Normalisierung des Hämoglobins
  • Linderung von Symptomen wie Müdigkeit, Haarausfall oder Infektanfälligkeit
  • Prävention von Rückfällen durch Ursachenbehandlung

3. Therapieoptionen

Die Auswahl der passenden Therapie richtet sich nach Schweregrad, Verträglichkeit und zugrunde liegenden Ursachen. Grundsätzlich wird zwischen oraler und intravenöser Eisengabe unterschieden.

3A. Orale Eisensubstitution (Standard bei mildem/moderatem Mangel)

Die orale Therapie ist bei den meisten Patient Mittel der ersten Wahl. Klassische Präparate enthalten Eisen(II)-salze (z. B. Sulfat oder Fumarat), die allerdings häufig mit Magen-Darm-Beschwerden einhergehen und schlecht resorbiert werden – besonders bei chronischen Entzündungen oder Reizdarm.

Eine moderne, verträglichere Alternative ist eisengesättigtes Lactoferrin. Dabei handelt es sich um ein natürliches Eisen-Transportprotein, das Eisen gezielt an der Darmschleimhaut abgibt. Die Aufnahme erfolgt über eigene Rezeptoren, was die Bioverfügbarkeit verbessert und gleichzeitig oxidativen Stress im Darm reduziert. Studien zeigen: Diese Form ist ebenso wirksam wie klassische Präparate – jedoch deutlich besser verträglich.

Darüber hinaus wirkt Lactoferrin antientzündlich und unterstützt die Darmbarriere sowie das Mikrobiom. Besonders bei empfindlichem Verdauungssystem, Schwangerschaft, Autoimmunerkrankungen oder funktioneller Malabsorption ist eisengesättigtes Lactoferrin eine ideale Therapieoption.

Dosierungsempfehlung:

  • 50–100 mg elementares Eisen pro Tag
  • Alternativ: Einnahme jeden zweiten Tag (bessere Verträglichkeit und Absorption)
  • Therapiedauer: Mindestens 3 Monate oder bis Ferritin > 50 µg/l

Kombination:

  • Mit Vitamin C zur besseren Resorption
  • Abstand zu Kaffee, Tee, Kalzium & Antazida einhalten

3B. Intravenöse Eisentherapie (bei schwerem Mangel oder Malabsorption)

Wenn eine orale Therapie nicht ausreicht oder nicht vertragen wird, ist die intravenöse Eisengabe indiziert. Sie ermöglicht eine schnelle Auffüllung der Speicher, birgt jedoch höhere Kosten und erfordert ärztliche Überwachung.

Indikationen:

  • Hb < 10 g/dl
  • Chronisch-entzündliche Erkrankungen (z. B. IBD, Rheuma)
  • Malabsorption (z. B. nach Magen-OP, Zöliakie)
  • Therapieversagen oraler Präparate

Geeignete Präparate:

  • Ferricarboxymaltose
  • Eisenisomaltose
  • Eisen(III)-hydroxid-Saccharose

Vorteile:

  • Schnell und effektiv

Risiken:

  • Infusionsreaktionen
  • Häufig starke Nebenwirkungen (e.g. Übelkeit)
  • Überdosierung bei unsachgemäßer Anwendung
  • Oxidativer Stress durch freies Eisen im Körper

4. Ernährungsempfehlungen bei Eisenmangel

Eine eisenbewusste Ernährung kann die Therapie sinnvoll unterstützen – insbesondere bei mildem Mangel. Entscheidend ist die Kombination eisenreicher Lebensmittel mit resorptionsfördernden Stoffen wie Vitamin C.

Eisenreiche Lebensmittel (pro 100 g):

LebensmittelEisengehalt
Schweineleber18 mg
Kürbiskerne12 mg
Hirse9 mg
Linsen (getrocknet)8 mg
Haferflocken4,5 mg
Spinat (gekocht)3,5 mg
Rinderfilet2,5 mg
Tofu5,4 mg

Tipp: Vitamin-C-reiche Lebensmittel (z. B. Paprika, Zitrusfrüchte) verbessern die Eisenaufnahme. Kaffee, schwarzer Tee, Milchprodukte und Kalziumpräparate dagegen hemmen sie.

5. Kontrolle & Nachsorge

Regelmäßige Laborkontrollen sichern den Therapieerfolg und helfen Rückfälle zu vermeiden – insbesondere bei chronischen Ursachen wie Menorrhagie oder entzündlichen Darmerkrankungen.

Empfohlene Kontrollen:

  • Nach 4–8 Wochen: Hb, Ferritin, TSAT
  • Bei Bedarf: Anpassung der Dosis oder Wechsel des Präparats
  • Nach Erreichen normaler Werte: Erhaltungsdosis oder präventive Maßnahmen

6. Besondere Patientengruppen

Ein individueller Behandlungsansatz ist bei bestimmten Gruppen besonders wichtig:

  • Schwangere: Erhöhter Bedarf ab dem 2. Trimester, orale Präparate mit guter Verträglichkeit bevorzugt
  • Kinder: Flüssige Darreichungsformen, Dosierung nach Körpergewicht
  • Senior: Mischanämien häufig – sorgfältige Differenzialdiagnose notwendig
  • Sportler: Erhöhter Bedarf durch verstärkte Erythropoese und Schweißverluste

Literaturhinweise:

  1. Goddard AF et al. Gut, 2011;60:1309–1316.
  2. WHO. Iron Deficiency Anaemia: Assessment, Prevention and Control, 2001.
  3. Stoffel NU et al. The Lancet Haematology, 2017.
  4. Swiss Society of Gastroenterology. Iron Deficiency: Diagnosis and Therapy, 2021.

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