Manuka Honig und die antibakterielle Wirkung durch Methyglyoxal
Honig wird bereits seit über 2000 Jahren als natürliche Medizin verwendet [1]. Der Manuka Honig, ein einzigartiges Naturprodukt aus Neuseeland und Ost- Australien, hat in den letzten Jahren aufgrund seiner außergewöhnlichen gesundheitlichen Vorteile an Popularität gewonnen. Es handelt sich dabei um einen monofloralen Honig des Manuka Baums (Leptospermum scoparium). Monofloral bedeutet, dass sich die Bienen überwiegend von einer Pflanze ernähren und der Honig dann im Anschluss nach dieser benannt wird. Hierbei wird vermutet, dass viele der medizinischen Eigenschaften von Pflanzen durch den Honig übertragen werden können [2].
Besonders hervorzuheben sind seine antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften, die dem hohen Gehalt an Methylglyoxal (MGO) zugeschrieben werden können [1]. Schon in den 80er Jahren konnte gezeigt werden, dass schon geringe Konzentrationen von Manuka Honig wirksam gegen bakterielle Pathogene waren. Im Jahr 2008 konnten dann zwei verschiedene Labore unabhängig voneinander das Methyloxal isolieren. Die im Anschluss durchgeführten in vitro Studien zeigten dann die starken antibakteriellen Eigenschaften von MGO, die es besonders wirksam gegen eine Vielzahl von Krankheitserregern macht, einschließlich einiger antibiotikaresistenter Stämme. Sowohl gramnegative als auch grampositive Bakterienstämme (Abbildung 1) zeigen sich empfindlich auf MGO [3,4]. Es konnte außerdem ein synergistischer Effekt des Honigs mit verschiedenen Antibiotika (Oxacillin, Tetracycline, Imipenem) gezeigt werden [3].
Auf zellulärer Ebene besitzt Manuka Honig die Fähigkeit, Makrophagen zu stimulieren [1]. Makrophagen gehören zu den Leukozyten und sind Teil der angeborenen Immunabwehr. Diese setzen Mediatoren wie den Tumornekrosefaktor alpha (TNF α) oder Interleukin- 6 (IL-6) frei, die im Anschluss an die Bakterien binden und deren Abbau initiieren [1,5]. Auch auf Biofilme hat Manuka einen reduzierenden Effekt. Dieser Effekt wird beeinflusst durch MGO und den Zuckergehalt, die dazu führen, dass die in der Biofilm Matrix eingeschlossenen Bakterienzellen abgetötet werden [1].
Methylglyoxal findet sich fast ausschließlich in Manuka Honig und seine Konzentration steigt in Abhängigkeit zur Dauer, der Reifung an. Die höchsten MGO Konzentrationen zeigten sich im Manuka Honig, während sich in normalem Honig lediglich Gehälter zwischen 1,6 und 24 mg/Kg befinden [1,6]. Die antibakteriellen Eigenschaften werden ab einem Gehalt von 150 mg/Kg MGO vermutet [9]. Der MGO Gehalt im Manuka Honig und die antibakterielle Aktivität korrelieren miteinander: je höher der MGO Gehalt, desto eher zeigen sich die antibakteriellen Eigenschaften [1].
Ein weiteres interessantes Einsatzgebiet des Manuka Honigs ist die Behandlung von Wunden. Dies basiert auf den antibakteriellen und antioxidativen Eigenschaften durch MGO. Außerdem schafft der Honig eine protektive Barriere auf der Wunde durch seine hohe Viskosität. Eine verlängerte Entzündungsreaktion wird durch die durch MGO initiierte Produktion und Ausbreitung von Entzündungszellen an der Wunde verhindert, die Wundheilung wird gefördert. Durch die oben genannte Produktion von Mediatoren wie TNF α und IL-6 wird eine normale Wundheilung ermöglicht [2]. Bezogen auf die Wundheilung zeigten sich MGO Konzentrationen von mindestens 312 mg/Kg als antibakteriell wirksam [8].
Die Daten aus den Arbeiten deuten darauf hin, dass der MGO Gehalt die antibakterielle Aktivität beeinflusst und dass die Wechselwirkungen weitgehend additiver Natur zu sein scheinen. Es bleibt zu klären, ob die höhere antibakterielle Aktivität in vitro auch zu besseren Ergebnissen im klinisch therapeutischen Kontext führt [7].
Abbildung 1: Liste der Mikroorganismen die sich sensitiv auf Manuka Honig zeigten, adaptiert nach [4]
Ein Produkt mit einem besonders hohen Methylglyoxal Gehalt ist MANUKA, der sich gut für die Ergänzung einer ausgewogenen Ernährung eignet. Der Premium Manukahonig verfügt über einen durchschnittlichen Methylglyoxalgehalt von über 900 mg/Kg. MANUKA wird auf einer Bienenfarm in Byron Bay und Coffs Harbour, Australien, aus dem Manuka-Baum (Leptospermum) gewonnen.
Quellen:
1] Johnston M, McBride M, Dahiya D, Owusu-Apenten R, Nigam PS. Antibacterial activity of Manuka honey and its components: An overview. AIMS Microbiol. 2018 Nov 27;4(4):655-664. doi: 10.3934/microbiol.2018.4.655. PMID: 31294240; PMCID: PMC6613335.
[2] Alvarez-Suarez, J. M., Gasparrini, M., Forbes-Hernández, T. Y., Mazzoni, L., & Giampieri, F. (2014). The composition and biological activity of honey: a focus on Manuka honey. Foods, 3(3), 420-432.
[3] Carter, D. A., Blair, S. E., Cokcetin, N. N., Bouzo, D., Brooks, P., Schothauer, R., & Harry, E. J. (2016). Therapeutic manuka honey: no longer so alternative. Frontiers in microbiology, 7, 194754.
[4] Ahmed, S.; Othman, H.N. Review of the medicinal effects of Tualang honey and a comparison
with manuka honey. Malays. J. Med. Sci. 2013, 20, 6–13.
[5] Medizinische Mikrobiologie. (ca. 2019). [Cd]. In H. Hof & Schlüter D. (Hrsg.), Duale Reihe (7. überarbeitete und erweiterte Auflage). Thieme. https://doi.org/10.1055/b-006-163249
[6] Roberts A, Brown HL, Jenkins R. On the antibacterial effects of manuka honey: mechanistic insights. Research and Reports in Biology. 2015;6:215-224 https://doi.org/10.2147/RRB.S75754
[7] Green, K. J., Lawag, I. L., Locher, C., & Hammer, K. A. (2022). Correlation of the antibacterial activity of commercial manuka and Leptospermum honeys from Australia and New Zealand with methylglyoxal content and other physicochemical characteristics. PloS one, 17(7), e0272376.
[8] Mavric, E., Wittmann, S., Barth, G. and Henle, T. (2008), Identification and quantification of methylglyoxal as the dominant antibacterial constituent of Manuka (Leptospermum scoparium) honeys from New Zealand. Mol. Nutr. Food Res., 52: 483-489.https://doi.org/10.1002/mnfr.200700282
[9] Majtan, J., Klaudiny, J., Bohova, J., Kohutova, L., Dzurova, M., Sediva, M., … & Majtan, V. (2012). Methylglyoxal-induced modifications of significant honeybee proteinous components in manuka honey: Possible therapeutic implications. Fitoterapia, 83(4), 671-677.