Hydrolysat – Was ist das? Herstellung, Anwendung & gesundheitlicher Nutzen

Hydrolysate sind aufgespaltene Proteinverbindungen, die leichter verdaulich und besser resorbierbar sind. Erfahre hier alles über Arten, Wirkungen und Einsatzgebiete in Ernährung und Medizin.

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Wissenswertes über "Hydrolysat"

Hydrolysate sind aufgespaltene Proteinverbindungen, die leichter verdaulich und besser resorbierbar sind. Erfahre hier alles über Arten, Wirkungen und Einsatzgebiete in Ernährung und Medizin.

Ein Hydrolysat ist ein Produkt, das durch enzymatische oder chemische Spaltung (Hydrolyse) von Proteinen, Kohlenhydraten oder anderen Makromolekülen gewonnen wird. Dabei werden große Moleküle in kleinere Bestandteile wie Peptide, Aminosäuren oder Zuckerbausteine zerlegt. Der Begriff wird häufig im Zusammenhang mit Proteinhydrolysaten verwendet, wie z. B. Kollagenhydrolysat, Molkenhydrolysat oder pflanzlichen Eiweißhydrolysaten. Diese sind leichter verdaulich und besser bioverfügbar als ihre Ausgangsformen.

In der Lebensmittel- und Nahrungsergänzungsmittelindustrie werden Hydrolysate gezielt eingesetzt, um die Verdaulichkeit zu verbessern, die Resorptionsgeschwindigkeit zu erhöhen und allergene Potenziale zu reduzieren. So finden sich Protein-Hydrolysate z. B. in Sporternährung, Säuglingsnahrung, medizinischer Ernährung oder Hautpflegepräparaten. Auch im klinischen Bereich, etwa bei Magen-Darm-Erkrankungen, Malabsorption oder Rekonvaleszenz, kommen hydrolysierte Produkte zum Einsatz, da sie den Körper entlasten.

Je nach Hydrolysegrad unterscheidet man zwischen partiellen und vollständigen Hydrolysaten, wobei bei stärker aufgespaltenen Produkten auch der Geschmack (bitter) und die Funktionalität verändert sein können. Hydrolysate werden zudem in der biotechnologischen Forschung und Pharmazie als Trägerstoffe, Nährmedien oder Bioaktivstoffe genutzt, insbesondere wenn bioaktive Peptide mit zellschützenden, antioxidativen oder immunmodulierenden Eigenschaften enthalten sind.

Typische Anwendungsbereiche für Hydrolysate:

Kollagenhydrolysat: Gelenkgesundheit, Hautelastizität, Bindegewebsregeneration
Molkenprotein-Hydrolysat: Sporternährung, Muskelregeneration, schneller Resorption
Soja-, Reis- oder Erbsenprotein-Hydrolysat: vegane Ernährung, Allergikerkost
Säuglingsnahrung mit Hypoallergen-Hydrolysat: Vorbeugung von Kuhmilchproteinallergien
Klinische Ernährung: z. B. bei Kurzdarmsyndrom, Lebererkrankungen, Malabsorption

Eigenschaften von Hydrolysaten:

Bessere Bioverfügbarkeit durch kleinere Molekülstruktur
Schnellere Resorption im Darm
Teilweise allergenreduzierend
Stabiler in funktionellen Lebensmitteln
Mitunter bitterer Geschmack bei hoher Aufspaltung

Literaturhinweise:

Korhonen, H. & Pihlanto, A. (2006). "Bioactive peptides: Production and functionality." International Dairy Journal.
Zdzieblik, D. et al. (2015). "Collagen peptide supplementation in sports and orthopedics." Nutrients.
Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) (2022). „Eiweißhydrolysate – Einsatz in Medizin und Ernährung.“