Talg – Funktion, Überproduktion und Hautpflege

Was ist Talg und welche Rolle spielt er bei unreiner Haut? Alles über Funktionen, Ursachen übermäßiger Talgproduktion und Tipps zur Regulation.

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Wissenswertes über "Talg"

Was ist Talg und welche Rolle spielt er bei unreiner Haut? Alles über Funktionen, Ursachen übermäßiger Talgproduktion und Tipps zur Regulation.

Talg – Schutzfilm mit Nebenwirkungen

Talg ist eine fettige Substanz, die von den Talgdrüsen in unserer Haut produziert wird. Er spielt eine wichtige Rolle für die natürliche Schutzbarriere der Haut: Er verhindert das Austrocknen, hält die Haut geschmeidig und bietet einen gewissen Schutz vor Bakterien und Umwelteinflüssen. Talg besteht hauptsächlich aus Triglyzeriden, Wachsen, freien Fettsäuren und Squalen – eine Lipidmischung, die gemeinsam mit Schweiß den sogenannten Hydrolipidfilm bildet.

Probleme entstehen, wenn die Talgproduktion aus dem Gleichgewicht gerät. Bei übermäßiger Produktion (Seborrhö) kann es zu verstopften Poren kommen – der ideale Nährboden für Bakterien wie Cutibacterium acnes, die Entzündungen und Pickel verursachen können. Besonders in hormonellen Umstellungsphasen – etwa in der Pubertät oder bei Zyklusschwankungen – nimmt die Aktivität der Talgdrüsen häufig zu. Auch Stress, Ernährung oder genetische Faktoren beeinflussen die Talgproduktion.

Ein gesunder Umgang mit Talg bedeutet, ihn weder komplett zu entfernen noch zu blockieren. Milde Reinigungsprodukte, eine entzündungshemmende Ernährung und Wirkstoffe wie Lactoferrin oder Zink können helfen, die Talgproduktion ins Gleichgewicht zu bringen. Auch pflanzliche Öle wie Jojobaöl, die dem natürlichen Talg ähneln, wirken regulierend und pflegend, ohne die Poren zu verstopfen.

Funktionen von Talg:

Erhalt der Hautfeuchtigkeit
Schutz vor äußeren Einflüssen (Kälte, Keime, UV-Strahlung)
Bildung des Hydrolipidfilms mit antibakterieller Wirkung
Versorgung der Hautoberfläche mit Lipiden

Ursachen für übermäßige Talgproduktion:

Hormonelle Veränderungen (Testosteron, Androgene)
Falsche Hautpflege (überfettend oder austrocknend)
Genetische Disposition
Stress, Ernährung (z. B. zu viel Zucker, Milchprodukte)
Hitze, hohe Luftfeuchtigkeit

Maßnahmen zur Talgregulation:

Milde Reinigung mit pH-neutralen Produkten
Zink, Niacinamid, Lactoferrin zur Entzündungshemmung
Vermeidung komedogener Inhaltsstoffe
Antientzündliche Ernährung (z. B. Omega-3-Fettsäuren)
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Stressmanagement

Literaturhinweise:

Pappas, A. (2009). The relationship of diet and acne: a review. Dermato-Endocrinology, 1(5), 262–267.
Fluhr, J. W., et al. (2010). Sebaceous gland activity and the role of sebum in skin physiology. Dermato-Endocrinology, 2(1), 22–26.
Kim, J., et al. (2010). Anti-inflammatory effect of lactoferrin in acne vulgaris. Journal of Dermatological Science, 60(2), 131–135.