Eisenspeicher – Ferritinwert verstehen & Mangel erkennen
Eisenspeicher werden durch den Ferritinwert gemessen. Erfahre, was niedrige oder hohe Werte bedeuten, welche Ursachen möglich sind und wie die Speicher gezielt aufgefüllt werden.
Wissenswertes über "Eisenspeicher"
Die Eisenspeicher des Körpers sind entscheidend für eine stabile Versorgung mit dem lebenswichtigen Spurenelement Eisen, das vor allem für den Sauerstofftransport im Blut, die Zellatmung und die Energiegewinnung benötigt wird.
Das meiste Eisen im Körper ist an Hämoglobin gebunden, ein Teil wird in Form von Ferritin in Zellen und Geweben gespeichert – insbesondere in der Leber, Milz und im Knochenmark. Ferritin ist daher der aussagekräftigste Laborwert, um den Füllstand der Eisenspeicher zu beurteilen.
Ein Ferritinwert unter 30 ng/ml gilt meist als Hinweis auf leere oder stark reduzierte Eisenspeicher, auch wenn der Hämoglobinwert noch im Normbereich liegt. Bei Frauen sind Werte unter 15 ng/ml, bei Männern unter 30 ng/ml klinisch auffällig. Zu den häufigsten Ursachen zählen Blutverluste (z. B. Menstruation, innere Blutungen), chronisch-entzündliche Erkrankungen, Magen-Darm-Erkrankungen oder eine eisenarme Ernährung. Auch Sportler, Schwangere, Stillende und Vegetarier sind häufiger betroffen. Ein Ferritinwert von über 300 ng/ml kann auf eine Eisenüberladung oder entzündliche Prozesse im Körper hindeuten – deshalb ist die alleinige Interpretation von Ferritin ohne andere Werte (z. B. CRP, Transferrinsättigung) nicht immer aussagekräftig.
Bei nachgewiesenem Mangel können Eisenpräparate (oral oder intravenös) die Speicher gezielt auffüllen. Eine Verbesserung tritt meist nach mehreren Wochen ein. Wichtig: Die Therapie sollte nicht auf Verdacht, sondern nur nach Blutbildkontrolle erfolgen.
Wichtige Fakten zu den Eisenspeichern (Ferritin):
- Ferritin ist der zentrale Marker zur Beurteilung der Eisenspeicher
- Niedrige Werte deuten auf Eisenmangel, hohe auf Entzündung oder Überladung
- Ursachen für leere Speicher: Blutverluste, Darmprobleme, Mangelernährung
- Ferritin < 30 ng/ml bei Beschwerden klinisch auffällig
- Eisensubstitution nur nach ärztlicher Abklärung und Kontrolle
Literaturhinweise
- World Health Organization (WHO). (2020). "Serum ferritin concentrations for the assessment of iron status and iron deficiency in populations."
- Camaschella, C. (2019). "Iron deficiency."
- Blood.
Thomas, D. W. et al. (2013). "Diagnosis and management of iron deficiency anaemia: a clinical update." BMJ.
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