Wissenswertes über "GFR Wert"
Die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) ist ein zentraler Laborwert zur Beurteilung der Nierenfunktion.
Die GFR gibt an, wie viel Blut pro Minute von den Nierenfiltern (Glomeruli) gereinigt wird – gemessen in Millilitern pro Minute (ml/min). Sie ist damit ein direkter Hinweis darauf, wie gut die Nieren in der Lage sind, Stoffwechselprodukte, Giftstoffe und überschüssige Flüssigkeit aus dem Blut zu filtern und über den Urin auszuscheiden. Die normale GFR bei gesunden Erwachsenen liegt bei etwa 90–120 ml/min.
Ein Abfall der GFR ist ein deutliches Zeichen für eine eingeschränkte Nierenfunktion und wird zur Einstufung von Niereninsuffizienz in verschiedene Stadien verwendet. Werte unter 60 ml/min über drei Monate gelten als Kriterium für eine chronische Nierenerkrankung (CKD). Zur Berechnung der GFR werden meist Serum-Creatinin, Alter, Geschlecht und Körpergröße herangezogen – häufig über standardisierte Formeln wie die CKD-EPI- oder MDRD-Formel.
Die GFR ist nicht nur wichtig für die Frühdiagnostik von Nierenerkrankungen, sondern auch entscheidend für die richtige Dosierung bestimmter Medikamente, die über die Nieren ausgeschieden werden. Eine eingeschränkte GFR kann außerdem mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergehen. Die GFR ist damit ein wichtiger prognostischer Marker für die allgemeine Gesundheit, insbesondere im höheren Alter oder bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck.
Wichtige Merkmale der GFR:
- Misst die Reinigungsleistung der Nieren (ml/min)
- Normalwert: 90–120 ml/min, kritisch: < 60 ml/min
- Berechnung über Creatinin, Alter, Geschlecht, Körperoberfläche
- Zentrales Kriterium für chronische Nierenerkrankung (CKD)
- Wichtig für Medikamentendosierung, Diagnostik und Langzeitprognose