Lassa-Fieber – Symptome, Übertragung & Behandlung

Lassa-Fieber ist eine durch Nagetiere übertragene Viruserkrankung mit hämorrhagischem Verlauf. Erfahre alles über Symptome, Risiken, Therapie und Schutzmaßnahmen gegen das Virus in Westafrika.

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Wissenswertes über "Lassa-Fieber"

Lassa-Fieber ist eine durch Nagetiere übertragene Viruserkrankung mit hämorrhagischem Verlauf. Erfahre alles über Symptome, Risiken, Therapie und Schutzmaßnahmen gegen das Virus in Westafrika.

Lassa-Fieber ist eine akute, teilweise schwer verlaufende virale Infektionskrankheit, die durch das Lassa-Virus aus der Familie der Arenaviridae verursacht wird. Die Erkrankung gehört zur Gruppe der hämorrhagischen Fieber und ist vor allem in Westafrika verbreitet. Die Hauptübertragung erfolgt durch Kontakt mit Ausscheidungen von infizierten Vielzitzenmäusen (Mastomys natalensis), die als natürliches Reservoir des Virus gelten. Infektionen treten meist durch kontaminierte Lebensmittel oder Einatmen von virushaltigem Staub auf.

Lassa-Fieber kann sowohl symptomlos als auch schwer und lebensbedrohlich verlaufen. Schätzungsweise 80 % der Infizierten entwickeln nur milde Beschwerden, während etwa 20 % schwere Verläufe mit Blutungen, Organversagen und neurologischen Komplikationen zeigen. Besonders gefährlich ist eine Infektion in der Schwangerschaft, die mit hoher Sterblichkeit für Mutter und Kind einhergeht. Auch eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist möglich – insbesondere bei engem Kontakt mit Körperflüssigkeiten – was Lassa-Fieber zu einer nosokomialen Gefahr macht.

Die Inkubationszeit beträgt in der Regel 6 bis 21 Tage. Eine frühzeitige Behandlung mit Ribavirin kann die Sterblichkeit verringern, ist jedoch nur in den ersten Krankheitstagen wirksam. Es gibt bislang keinen zugelassenen Impfstoff, daher konzentrieren sich Prävention und Kontrolle auf Hygienemaßnahmen, Vektorkontrolle und Isolierung von Infizierten. Das Virus unterliegt in Deutschland der Meldepflicht nach dem Infektionsschutzgesetz.

Häufige Symptome von Lassa-Fieber:

Fieber, Schwäche, Muskelschmerzen
Halsschmerzen mit Schleimhautblutungen
Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
Bauch- und Brustschmerzen
Gesichtsschwellungen, neurologische Symptome
In schweren Fällen: innere Blutungen, Atemnot, Schock

Übertragungswege:

Kontakt mit Ausscheidungen infizierter Nagetiere (Urin, Kot, Speichel)
Aufnahme kontaminierter Nahrung
Einatmen infizierter Partikel
Mensch-zu-Mensch (Blut, Speichel, Erbrochenes, Urin)
Risiko für medizinisches Personal bei ungeschütztem Kontakt

Risikogebiete:

Endemisch in Teilen von Nigeria, Sierra Leone, Liberia, Guinea
Vorkommen fast ausschließlich in Westafrika
Gelegentliche importierte Fälle in Europa und den USA

Diagnose und Behandlung:

Nachweis des Virus durch PCR, Antigen- oder Antikörpertests
Frühzeitige Gabe von Ribavirin bei bestätigter Infektion
Intensive medizinische Überwachung bei schweren Verläufen
Isolationsmaßnahmen zur Vermeidung von Ausbrüchen
Unterstützende Maßnahmen: Flüssigkeitstherapie, Kreislaufstabilisierung

Prävention:

Schutz vor Nagetieren in Wohn- und Arbeitsumgebung
Sichere Lagerung und Zubereitung von Lebensmitteln
Handschuhe und Schutzkleidung bei Pflege und medizinischer Versorgung
Früherkennung und Isolierung in Risikogebieten
Keine zugelassene Impfung (Stand 2024), aber Entwicklung läuft

Literaturhinweise:

World Health Organization (2023). Lassa Fever – Key Facts and Response Strategies.
Günther, S. et al. (2000). "Lassa fever in West Africa: current understanding and future challenges." Current Opinion in Infectious Diseases.
Robert Koch-Institut (2023). „Lassa-Fieber – Erreger, Übertragung und Meldepflicht.“