Adenovirus – Infektionen der Atemwege, Augen und Verdauung

Adenoviren verursachen Infektionen von Atemwegen, Augen und Darm – besonders bei Kindern. Erfahre hier alles über Symptome, Übertragung, Schutzmaßnahmen und Behandlungsmöglichkeiten.

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Wissenswertes über "Adenoviren"

Adenoviren verursachen Infektionen von Atemwegen, Augen und Darm – besonders bei Kindern. Erfahre hier alles über Symptome, Übertragung, Schutzmaßnahmen und Behandlungsmöglichkeiten.

Adenoviren sind eine Gruppe von nicht umhüllten, doppelsträngigen DNA-Viren, die beim Menschen eine Vielzahl von Infektionen hervorrufen können. Sie gehören zur Familie der Adenoviridae und sind weltweit verbreitet. Besonders häufig lösen sie Atemwegsinfektionen, Bindehautentzündungen, Durchfallerkrankungen und seltener auch Blasenentzündungen oder neurologische Komplikationen aus. Adenoviren befallen bevorzugt Kinder, immungeschwächte Personen und ältere Menschen, können aber auch bei Gesunden zu ausgeprägten Beschwerden führen.

Übertragen werden Adenoviren je nach Subtyp auf unterschiedliche Weise: durch Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen), Schmierinfektion (Oberflächenkontakt), kontaminiertes Wasser (z. B. Schwimmbäder) oder fäkal-orale Wege. Sie sind außergewöhnlich umweltstabil, können auf Oberflächen tagelang infektiös bleiben und sind gegen viele Desinfektionsmittel resistent. Ausbrüche treten daher häufig in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kitas, Schulen oder Kasernen auf.

Die Erkrankung verläuft meist selbstlimitierend, dauert jedoch oft länger als andere virale Infekte (7–14 Tage). Eine spezifische antivirale Therapie existiert in der Regel nicht – die Behandlung ist symptomatisch. Bei schweren oder chronischen Verläufen, etwa bei immunsupprimierten Patienten, können antivirale Medikamente wie Cidofovir eingesetzt werden. In manchen Ländern gibt es Impfstoffe für spezielle Risikogruppen, z. B. für Militärpersonal.

Häufige durch Adenoviren verursachte Erkrankungen:

Atemwegsinfektionen (Pharyngitis, Bronchitis, Pneumonie)
Konjunktivitis (Augenentzündung, oft epidemisch)
Gastroenteritis (v. a. bei Kindern)
Zystitis (seltene hämorrhagische Blasenentzündung)
ZNS-Beteiligung bei immungeschwächten Personen

Typische Symptome:

Halsschmerzen, Husten, Fieber
Augenrötung, Fremdkörpergefühl, Tränenfluss
Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen
Krankheitsgefühl, Lymphknotenschwellung

Übertragungswege:

Tröpfcheninfektion
Schmierinfektion (z. B. über Türklinken, Spielzeug)
Fäkal-orale Übertragung
Kontaminiertes Wasser (Schwimmbäder, Kontaktlinsenbehälter)

Prävention und Schutzmaßnahmen:

Regelmäßiges und gründliches Händewaschen
Flächendesinfektion mit wirksamen Mitteln (begrenzt viruzid+)
Meiden von Schwimmbädern bei bekannten Ausbrüchen
Isolation bei symptomatischen Personen in Einrichtungen
Bei immungeschwächten Patienten: engmaschige Kontrolle bei Exposition

Literaturhinweise:

Lion, T. (2014). "Adenovirus infections in immunocompetent and immunocompromised patients." Clinical Microbiology Reviews.
Robert Koch-Institut (2022). „Adenovirus-Infektionen: Epidemiologie, Übertragung, Prävention.“
CDC (2023). "Adenoviruses – Key Facts and Infection Control."